Donnerstag, 30. Juni 2011

Schönes Buenos Aires, Vorbereitungen zur Heimkehr....

....Noch immer begleitet uns die Asche, die der Vulkan in Chile weiterhin über etliche Landstriche verteilt - und das 14 Tage nach Ausbruch! Gleich am ersten Tag unserer Weiterfahrt färbt sich der Himmel tiefschwarz, mittags um 12.30 Uhr. Wir gucken 2x auf die Uhr, es ist wirklich urzeittechnisch hellichter Tag, aber hier gerade dunkel wie zur Nacht. Uns entgegenkommende LKWs schleudern uns die Asche-Sandwolken zusätzlich noch vor die Windschutzscheibe, so dass wir uns mit Schritttempo begnügen müssen - sehr gespenstisch. Erst 400 km weiter nordwestlich wird es wieder heller....wir atmen auf.

Kommen nach 4 Tagen in der Hauptstadt Argentiniens an und finden eine richtig nette, familiäre Unterkunft. Extra für Langzeitreisende oder Auswanderer oder Urlauber, die länger in der Stadt bleiben, ausgelegt - mit Familienanschluss. Betrieben wird das "Casa Angelitos" von Sergio Schuler und seinen Eltern. Hier können wir die Küche mitbenutzen und bei "Rudi", dem Papa des Hauses, so einiges nachfragen und erfahren, da er sehr gut deutsch spricht. Macht alles irgendwie einfacher...

Wir sortieren schonmal unser "Equipment", verschenken ein paar entbehrliche Dinge und planen den Verkauf unseres "P"Opels. Hatten auch schon einen Interessenten, der jedoch wieder absprang, weil das ganze Prozedere (Umschreiben, -melden, Steuern etc.) mit argentinischen Behörden nicht zu machen ist. So wird "P"Opel dann doch noch etwas länger in Patagonien umherfahren - Gunnar und sein Freund werden ihn die nächsten 4 Wochen hier weiter nutzen und dann entscheiden, wo oder wie er "begraben" wird.

Erkunden einige tolle Plätze von Buenos Aires. Riesige, sehenswerte Stadt, mit immerhin 16 Mio. Einwohnern! Dennoch.... der 1. Juli (mein Rückflug) naht - bin mit meinen Gedanken schon oft zu Hause. Mein Flug ist gebucht und die Tasche halb gepackt. Hier endet nun das Abenteuer für mich. Eine sehr schöne, aber auch sehr anstrengende Reise. Habe sicher noch Wochen, wenn nicht sogar Monate zu tun, alles zu verarbeiten - Wunderschöne wie auch schmerzhafte Erfahrungen, fremde Sprachen, fremde Kulturen, Länder, Landstriche, Städte, Straßen bzw. das, worauf man tagelang unterwegs war und erst recht die zahlreichen Begegnungen, ob Einheimische oder Reisende - soviele Eindrücke und Erlebnisse......die lassen einen nicht so schnell los. Ich hoffe, noch recht lange davon zehren zu können, auch wenn mich der (hektische) Alltag in Deutschland bald wieder eingeholt haben wird (am 11. Juli 2011 Arbeitsstart)........Erinnerungen, die einem keiner mehr nehmen kann.

Eso es todo. Hasta la proxima!

Mittwoch, 29. Juni 2011

Vulkanausbruch in Chile - Asche ueber Asche in Bariloche...

Die Strecke fuehrt vorbei am (im Sommer) herrlichen Seengebiet Chiles. Wir machen noch kurzen Halt bei einem gigantischen Wasserfall, aber nur kurz, denn die Temperaturen klettern nicht mehr ueber 9 Grad. Im Auto wirds auch nicht viel waermer (Heizung ist ja defekt), und erreichen die chilenisch-argentinische Grenze am 30. Mai 2011 - ein letztes Mal mit ¨P¨Opel. Abfertigung kurz und knapp - na bitte, geht doch!- und weiter gehts nach San Carlos de Bariloche.

Befinden uns im Parque National Nahuel Huapi, und auch in Patagonien (im ¨Bundesland¨). Herzstueck des herrlichen NP ist der Lago Nahuel Huapi. Er entstand durch einen Gletscher und ist ueber 100 km lang.

Traumhafte Gegend, die leider nur Gunnar erkunden kann, denn am 2. Tag nach Ankunft macht mein Immunsystem schlapp, gibt den Kampf auf und fesselt mich fuer etliche Tage ans Hotelbett. Und waehrend ich so die Puenktchen der Bettdecke x-mal zaehle, bricht in Chile der Vulkan Puyehue einfach mal so aus und spuckt wie wild Asche kilometerweit in die Luft. Leider Gottes sind wir nur 90 km entfernt, so dass die patagonischen Winde (und die sind ja bekanntlich nicht ohne...) das ganze Asche-Sand-Gemisch nach Bariloche und Umgebung pusten. Gunnar war unterwegs und kommt zur Tuer herein, von Kopf bis Fuss ¨eingeäeschert¨ sozusagen. Es herrscht Ausnahmezustand. Stundenlanges Gewitter, es ¨regnet¨ heftig Asche und keiner darf das Haus verlassen (was mich ja nicht wirklich stoert...im Bett). Nicht einmal Rettungsfahrzeuge sind im Einsatz - die pure Katastrophe. Tagelang geht das so, mal mehr, mal weniger Asche - dieses Gemisch liegt nun ca. 20 cm hoch auf Strassen, Gehwegen und Daechern - und taut nicht einfach so weg wie Schnee......Die Leute hier schippen fleissig, aber es kommt immer noch mehr. Und das, wo doch in 4 Wochen die Skisaison hier losgeht.....zu beneiden sind die Einwohner jedenfalls nicht. Wir auch nicht..... Scheint so, als wuerde Frau Holle gerade saemtliche Eimer mit Pech auf uns herabschuetten.....Wir warten also ab, koennen ja eh nix tun. Gunnar vertreibt sich die Zeit hin u. wieder im Fitness-Studio, (wenn es nicht gerade wegen WE oder neuer Asche geschlossen hat), und will seine duenn gewordenen Aermchen wieder etwas aufpaeppeln :). Ich kenne mittlerweile das hiesige Fernsehprogramm auswendig, lese das ein o. andere Buch und erhole mich so langsam....

Nach 14 Tagen Zwangsaufenthalt in Bariloche koennen wir endlich weiter. Inzwischen ist auch unsere Autoheizung repariert und so haben wir nur noch ein Ziel: rauf nach Buenos Aires. Mein Heimflug ist schon gebucht. Die Vorfreude auf den 1.7. 2011 bei mir waechst, denn mittlerweile will ich nur noch nach Hause. Bis dahin sind es aber noch 2 Wochen.......in denen noch einiges zu organisieren gilt. Also, Vamos!

Montag, 27. Juni 2011

Winterliches Argentinien u. Chile, Paeckchen aus Dtl. in Santiago

Auf dem Weg zur Grenze naechtigen wir in Uspallata, einem kleinem Dorf, das in einem ausgesprochen malerischem Tal, umgeben von farbenpraechtigen Bergen liegt (1751 m). Filmfreaks duerfte der Ort vielleicht noch was sagen, denn hier wurden auch Szenen des Brad-Pitt-Epos ¨Sieben Jahre in Tibet¨gedreht... Bei uns gehts weniger spirituell zu, eher frostig. Unser Zelt hat am naechsten Morgen eine kleine Eisschicht und wir...vielmehr ich, habe in der Nacht trotz saemtlicher verfuegbarer Klamotten und gutem Schlafsack gebibbert. Kein Wunder - hatten wir nachts doch -5 Grad. Nicht gerade ein Vergnuegen.......Naehern uns immer mehr der Grenze. Einige Kilometer zuvor erhebt sich mit dem 6960 m hohen Cerro Aconcagua der gewaltigste Berg Suedamerikas. Natuerlich liegt hier ringsum ueberall Schnee. Es herrschen optimale Wintersportbedingungen.....Klasse - nur ist mir ueberhaupt nicht nach Skifahren zumute, wuerde jetzt lieber saunieren. Zumal unsere Heizung im Auto seit einer der letzten Werkstattbesuche irgendwie keine warme Luft mehr auspustet. Auch das noch!... Koennen uns dann aber doch noch an einer Attraktion des Landes erfreuen - Puente del Inca. Einem grossartigen Naturwunder. Eine durch natuerliche Ablagerungen entstandene Steinbruecke ueber dem Rio Mendoza. Unterhalb davon befinden sich Felsmauern u. die Ruinen einer alten Badeanlage. Eine heisse schwefelhaltige Quelle faerbte die Bruecke und die Felsmauern im Laufe der Zeit gelb, in verschiedenen Toenen. Echt kurios.

An der Grenze angekommen erleben wir zum ersten Mal einen ¨chilenischen All-Inklusive-Check¨. Trippeln zunaechst von einem Schalter zum naechsten, und dass, obwohl die Zollbeamten beider Laender in einem Buero sitzen, nebeneinander.....hatten wir auch noch nicht. Von Schalter 1A zu 2B, dann wieder zu 1A, rueber zum Schalter 2A, zu 1B, usw...Nach dem Papierkrieg war dann das 1. Mal auch eine intensive Durchsuchung unseres Autos faellig. Alles raus, Hund rein! Na, schoenen Dank auch - einrauemen durften wir natuerlich alleine. Und da die Chilenen (manchmal) ihre Pflicht genauer als dt. Beamte nehmen :), haben sie auch gleich noch die 2 Loeffel Resthonig im Glas konfisziert, den wir natuerlich nicht deklariert hatten. Obwohl der Honig in Chile hergestellt u. auch dort gekauft war! Chile von seiner pingeligsten Seite!....


Sind dann nachmittags in Santiago und ¨schluepfen¨bei Anja u. Stefan unter. Grosse Wiedersehensfreude auf beiden Seiten. Kommen auch gerade noch rechtzeitig, denn in 4 Wochen geht auch hier das grosse Packen los. Die Familie kehrt nach 3 Jahren Aufenthalt in Chile Anfang Juli nach Dt.land zurueck. Wir duerfen nicht nur im Haus schlafen (zelten im Garten nur fuer die ganz Harten :), sondern auch die Adresse fuer die Zusendung unserer Geldkarten nutzen. So warten wir (un)geduldig auf das Paeckchen aus Neuruppin, vertreiben uns die Zeit......erstes Aussortieren unseres Equipments (denn das Ende der Reise naht), besichtigen Santiago, relaxen im Garten und werden von Gladis, der Nana (Dienstmaedchen) bekocht. Nach 4 Tagen kommt auch der heiss ersehnte Fed-Ex-Bote mit einem Paeckchen aus Dtl., das schlappe 199,- Euro kostet. Ein ¨Geburtstagspaeckchen¨ mit Kaffee und Schokolade......die natuerlich nebensaechlich sind. Wir halten unsere Geldkarten, die gut versteckt im Kaffee waren, in den Haenden! Wir sind happy!.....Das muss gefeiert werden und so verbringen wir unseren letzten gemeinsamen Abend mit unseren Gastgebern im angesagtesten Sushi-Restaurant der Stadt. Sind sehr sehr dankbar fuer die Beherbergung und die gebotene Gastfreundschaft. Hamburg liegt ja nur einen Katzensprung von uns entfernt - Wir freuen uns schon auf ein erneutes Treffen!....

400 km die Panamericana weiter suedlich naechster Stopp. Los Angeles - Nein, wir sind nicht zurueck in die USA gefahren:), so heisst diese Stadt auch in Chile. Wollen hier nur mal kurz Hallo sagen. Der Cousin von Gunnars Arbeitskollege hat sich in der Naehe von Los Angeles vor vielen Jahren eine Existenz mit einem Hotel aufgebaut. Gunnar will unbedingt die aufgetragenen Gruesse ausrichten. Leider ist nur die Haushaelterin anwesend und teilt uns mit, dass der Don Wilfried vor einigen Tagen an einer Herzattacke verstorben ist. Also nix mit Gruessen und Hotelaufenthalt. Wir bedauern sehr. Das Domizil ist natuerlich auch geschlossen. Muessen uns demzufolge 15 km weiter noch eine naechtliche Bleibe suchen. Und ueberlegen, wohin uns die Reise die letzten 4 Wochen fuehrt......


Nach einigen Ueberlegungen, die wir aber auch schon laenger wegen des kalten Klimas angestellt haben, steht unser Entschluss fest: Wir fahren nicht mehr bis ans suedliche Ende der Welt. Ushuaia (Argentinien, Tierra del Fuego), Torres del Paine (Chile) und der Rest von Patagonien muessen warten. Es ist schon so kalt genug, viele Nationalparks oder Campingplaetze sind wegen Winter geschlossen und wir wollen nicht auf Kraft dort runtersausen. Wir werden ein Stueckchen weiter suedlich ein letztes Mal einen Anden-Pass nach Argentinien ueberqueren, den bekannten Ski-Ort San Carlos de Bariloche ansteuern und uns von da aus auf den Rueckweg nach Buenos Aires machen, wo unser Abenteuer fuer mich endet. Es lo que hay!.....

Dienstag, 21. Juni 2011

Unterwegs in Argentinien: Parque National Talampaya, Weingebiet Cafayate, Geldnot in Mendoza

Bewegen uns Richtung Sueden. Kurzer Zwischenstopp im Weinanbaugebiet rund um Cafayate, bevor Rioja unser Nachtlager sein soll. Da es bis dorthin aber noch einige Kilometer zu fahren gibt, ist der Wein zum Mittagessen in Cafayate erstmal gestrichen.:) So schlaengeln wir uns bis Rioja und finden ein nettes Hotel, um unser muedes Haupt zu betten. Am naechsten Morgen einmal volltanken bitte.....und ab geht die Fahrt! D e n k s t e !!!! Das erste Mal in 11 Jahren laesst uns ¨P¨Opel einfach stehen!! Gibt keinen Mucks von sich! Unfassbar.......Also gut, Mechaniker musste her, ¨P¨Opel wieder auf den OP-Tisch: hat ´ne neue Pumpe bekommen -- Benzinpumpe wars. Zum Glueck dauerte die ¨OP¨ nur 2 Stunden und wir konnten unsere Reise fortsetzen.

Treffen kurz vor Sonnenuntergang am Nationalpark Talampaya ein. Ein echt lohnenswertes Ziel - wenn es nur nicht so hoellisch windig waere.....Trotzdem schlagen wir hier am Eingang des Parks unser Zelt auf, wo auch sonst. Gibt es doch weit u. breit keine Versorgungsmoeglichkeiten, geschweige denn einen Campingplatz. Duerfen aber die Sanitaereinrichtung des Besucherzentrums nutzen. Na wenigstens muss ich nicht mit ¨Herrn Fuchs¨ zusammen pipi gehen.....die schleichen hier voellig ungeniert u. nicht scheu um unser Zelt herum, weil sie wissen, es koennte ja was Beissbares geben. Gott sei Dank bleiben wir nicht die einzigen, die hier die Nacht verbringen wollen (muessen). Auch Pinar und Paolo, ein tuerkisch-italienisches Paar, haben ihr Zelt mitten in der Wueste aufgestellt. Die zwei sind fuer 3 Monate mit dem Fahrrad unterwegs. Schnell kommen wir ins Gespraech, tauschen Tipps aus, essen zuammen, lachen viel und buchen fuer den naechsten Tag gemeinsam die angebotene ¨Safari¨durch die Talampaya-Schlucht, die echt beeindruckend ist. Das Geld war gut angelegt. Wir bedauern sehr, dass wir in entgegengesetzter Richtung reisen, denn mit den beiden haetten wir es auch noch laenger ausgehalten. Super nette, sympathische Zeitgenossen. Vielleicht sieht man sich ja irgendwann mal wieder.....in Izmir (Tuerkei), wohin die zwei nach der Reise umziehen wollen.

Weiterfahrt nach Mendoza. Auch hier campen wir, allerdings werden die Naechte schon sehr kalt. Und auch am Tag klettert das Thermometer nicht hoeher als 15 Grad. 2 Naechte in der schoenen Stadt genuegen uns dann auch. Geniessen den letzten Abend hier nochmal bei gutem Wein und wollen zahlen. Mit Kreditkarte - die funktioniert nicht. Wollen mit der Karte Geld abholen - funktioniert nicht. Schoene Sch........Was jetzt? Stehen fast ohne Geld da! Nun ist guter Rat teuer. Anruf beim Bankinstitut in Deutschland. Haben die doch glatt die ¨alte¨ Karte gesperrt, weil sie vor Monaten eine Neue nach Hause geschickt haben! Wir hatten extra um Aufschub der Aktivierung der neuen Karte bis zum August gebeten! War alles abgesprochen, alles klar - ¨Ja, machen wir, geben es im Computer ein¨, so hiess es......Und ploetzlich ist alles anders. Muessen uns also irgendwie die neue Kreditkarte zuschicken lassen (plus neue ec-Karte, die ja geklaut ist). Na wenns weiter nichts ist!!.......

Da fallen uns Anja und Stefan ein (Austauschlehrer aus Dtl.), die in Santiago leben und die wir ja sowieso besuchen wollen. Machen uns somit wieder einmal auf zur Grenze - Weil Grenzueberquerungen ja so schoen sind, ....Vamos!

Sonntag, 12. Juni 2011

Chile - Kupfermine Calama, Wuestengebiet San Pedro de Atacama und Abstecher nach Argentinien

Nach einer kurzen, unkomplizierten Grenzkontrolle und 8 Stunden durchruetteln auf Wellblechpiste erreichen wir unsere erste Stadt in Chile. Und sind gleich wieder in einer voellig anderen Welt - moderner, sauberer, zivilisierter. Und es ist so komisch still ringsum.......Claro!, die Dauerhupkonzerte fehlen! Wie erholsam......Und da - Ich glaubs ja nicht!! - Endlich wieder vernuenftige Klos, die Toilettenpapier und sogar einen Klodeckel haben! Solch Luxus hatten wir ja schon lange nicht mehr....Bienvenidos a Chile!
Calama - die Stadt, in der die weltgroesste Kupfermine betrieben wird. Kupferstatuen, Kupferstiche an der Wand, Kupferreliefs u. Kupferplatten am Kirchturm der Kathedrale - alles weist ueberdeutlich auf diesen hier abgebauten Erdschatz hin. Leider trudeln wir an einem Sonnabend ein, was uns eine Fuehrung in eben dieser Mine verwehrt. Machen uns also weiter auf den Weg, zunaechst in die Atacama-Wueste. San Pedro de Atacama heisst das beruehmte Lehmziegel-Staedtchen, umgeben von der trockensten Wueste der Welt. Wir kommen in den Genuss, mal wieder zu zelten und die Temperaturen klettern tagsueber auf herrliche 25 Grad. Lassen hier 2 Tage die Seele baumeln und den Koerper mit Waerme durchfluten, bevor wir nochmal zurueck nach Calama aufbrechen, um die Mine zu besichtigen. Gleiche Strecke, denn wirklich viele Alternativen zur gut ausgebauten Autobahn gibt es auch in Chile nicht. Treffen dann auf dem Campingplatz in Calama 3 dt. BMW-Motorrad-Freaks, die gemeinsam von Sueden her den Kontinent erkunden. Holger, Christian und Pepe - haben einen lustigen, schoenen Grillabend zusammen und viel Spass beim Austausch von Erlebtem. Die 3 empfehlen uns auch, nach Sueden hin ein Teilstueck auf argentinischer Seite weiterzufahren, da die jetzt anschliessende Strecke in Chile ausser Wueste nichts hergibt. Gesagt... - ...getan. Durchqueren nochmals wunderschoen bunt schillernde Berglandschaften, sichten noch einige Salzseen und ueberqueren den "Paso Jama" (4.800 m) ......und befinden uns... schwups......in Argentinien.

Auch hier herrliche Gesteine und farbenpraechtige Felsformationen - schoen anzusehen. Verweilen 3 Tage in der "weissen" Stadt Salta. Schlendern bei gemaechlichen Herbststemperaturen im Zentrum umher und geniessen schon zum Mittag argentinischen Rotwein - das macht man hier so...:) Positiver Nebeneffekt unseres kleinen Abstechers ist zudem der, dass Argentinien weit billiger im Lebensunterhalt ist als das teure Chile. Da ist auch schon mal ein 2. Glas Wein drin...:). In diesem Sinne: Salud! Hasta Pronto!







Donnerstag, 2. Juni 2011

In der hoechsten Stadt der Welt - Potosi, Salar de Uyuni und ab nach Chile!

Immer noch auf dem Hoeher, Groesser, Weiter - Tripp: Potosi. Die hoechstgelegene Stadt der Welt, die zudem zum Unesco-Weltkulturerbe gehoert. Ueberlege (nicht das erste Mal) mir evtl.
ein paar Coca-Blaetter in die Backe zu schieben - um u.a. die Hoehe besser zu ertragen. An jeder Ecke sieht man Muetter mit Kleinkindern o. Greise, die betteln und das Gleiche gegen Kaelte u. Hunger tun. Allein der extrem bittere Geschmack der Blaetter haelt mich dann davon ab...
Reichtum und Elend sind hier untrennbar verbunden mit einem Edelmetall: Silber. Potosi wird ueberragt vom 4.830 m hohen Cerro Rico (reicher Berg). Das Silber ist inzwischen ausgebeutet, jetzt baut man Zinn und Zink ab. Angeboten wird hier auch eine Minenbesichtigung, die wir uns aber lieber schenken. Arbeitsbedingungen sollen wie im Mittelalter sein: nahezu keine Schutzvorkehrungen, die meisten Schaechte haben keine Belueftung und die Arbeit wird per Hand! mit einfachen Werkzeugen verrichtet, ganz zu schweigen von den Temperaturschwankungen zwischen unter 0 ° und stickigen 45 °. Das Abenteuer lassen wir mal lieber sein. Soviele Coca-Blaetter kann kein Mensch kauen!.....
Weiter gehts auf staubigen Pisten, ein staendiges Auf und Ab. Auch in Uyuni selbst keine Teerstrassen. Der Staub dringt durch jede Ritze unseres Autos, eine Reinigung waere umsonst - und so sehen wir aus, als haetten wir persoenlich an der Rally "Paris-Dakar" teilgenommen -schmuddelig und voellig zugestaubt, als wir den groessten Salzsee der Erde (beachtliche 12.000 qkm!), den Salar de Uyuni, erreichen. Unserem Plan, einmal ueber die gespenstisch-halluzinatorische Salzwueste zu fahren und drauf zu zelten, machte das Wetter wieder einmal einen Strich durch die Rechnung. Noch immer lag einfach zu viel Wasser auf und besonders am Rand des Sees. Haben viel herumgefragt, was die Bedingungen so hergeben - und uns dann doch fuer unser Vehiculo entschieden, denn: Man sagte uns, wir koennten durchfahren und auf dem See rumkurven, aber dann wuerde das Auto noch ca. 4 h fahren - bis es total seinen Geist aufgibt. So begnuegen wir uns lieber am Rand stehend mit dieser gigantischen Aussicht auf die endlos weisse Flaeche, die so gleissend blendet, dass es wehtut.....Und verschieben das Salzsee-Kurven-Abenteuer auf.....unsere naechste Reise???

Da wir schon so nah an der chilenischen Grenze sind, ist Chile am naechsten Tag dann auch unser Etappenziel. Natuerlich Schotterpiste - man, was war die Dusche letzte Nacht doch wert!-Durchqueren wunderschoene Hochplateaus, bewundern noch mehr Alpakas, und picknicken mit einer Gruppe Motorradreisender, ca 12 an der Zahl. Ein Mix aus Australiern und Italienern, die von einer Deutschen und einem Belgier gefuehrt werden. Treffen dann auch fast zeitgleich an der Grenze ein. Grenze????? - Ach so, der kleine Bretterverschlag auf der anderen Seite der Bahnlinie und ein einziger Schlagbaum....Holen den Zollbeamten dann glatt aus dem Mittagsschlaf - duerfen aber ohne "Straf"geld Bolivien verlassen und befinden uns die naechsten 40 km im Niemandsland....Und auf einer unglaublichen Ruettelpiste....