Donnerstag, 2. Juni 2011

In der hoechsten Stadt der Welt - Potosi, Salar de Uyuni und ab nach Chile!

Immer noch auf dem Hoeher, Groesser, Weiter - Tripp: Potosi. Die hoechstgelegene Stadt der Welt, die zudem zum Unesco-Weltkulturerbe gehoert. Ueberlege (nicht das erste Mal) mir evtl.
ein paar Coca-Blaetter in die Backe zu schieben - um u.a. die Hoehe besser zu ertragen. An jeder Ecke sieht man Muetter mit Kleinkindern o. Greise, die betteln und das Gleiche gegen Kaelte u. Hunger tun. Allein der extrem bittere Geschmack der Blaetter haelt mich dann davon ab...
Reichtum und Elend sind hier untrennbar verbunden mit einem Edelmetall: Silber. Potosi wird ueberragt vom 4.830 m hohen Cerro Rico (reicher Berg). Das Silber ist inzwischen ausgebeutet, jetzt baut man Zinn und Zink ab. Angeboten wird hier auch eine Minenbesichtigung, die wir uns aber lieber schenken. Arbeitsbedingungen sollen wie im Mittelalter sein: nahezu keine Schutzvorkehrungen, die meisten Schaechte haben keine Belueftung und die Arbeit wird per Hand! mit einfachen Werkzeugen verrichtet, ganz zu schweigen von den Temperaturschwankungen zwischen unter 0 ° und stickigen 45 °. Das Abenteuer lassen wir mal lieber sein. Soviele Coca-Blaetter kann kein Mensch kauen!.....
Weiter gehts auf staubigen Pisten, ein staendiges Auf und Ab. Auch in Uyuni selbst keine Teerstrassen. Der Staub dringt durch jede Ritze unseres Autos, eine Reinigung waere umsonst - und so sehen wir aus, als haetten wir persoenlich an der Rally "Paris-Dakar" teilgenommen -schmuddelig und voellig zugestaubt, als wir den groessten Salzsee der Erde (beachtliche 12.000 qkm!), den Salar de Uyuni, erreichen. Unserem Plan, einmal ueber die gespenstisch-halluzinatorische Salzwueste zu fahren und drauf zu zelten, machte das Wetter wieder einmal einen Strich durch die Rechnung. Noch immer lag einfach zu viel Wasser auf und besonders am Rand des Sees. Haben viel herumgefragt, was die Bedingungen so hergeben - und uns dann doch fuer unser Vehiculo entschieden, denn: Man sagte uns, wir koennten durchfahren und auf dem See rumkurven, aber dann wuerde das Auto noch ca. 4 h fahren - bis es total seinen Geist aufgibt. So begnuegen wir uns lieber am Rand stehend mit dieser gigantischen Aussicht auf die endlos weisse Flaeche, die so gleissend blendet, dass es wehtut.....Und verschieben das Salzsee-Kurven-Abenteuer auf.....unsere naechste Reise???

Da wir schon so nah an der chilenischen Grenze sind, ist Chile am naechsten Tag dann auch unser Etappenziel. Natuerlich Schotterpiste - man, was war die Dusche letzte Nacht doch wert!-Durchqueren wunderschoene Hochplateaus, bewundern noch mehr Alpakas, und picknicken mit einer Gruppe Motorradreisender, ca 12 an der Zahl. Ein Mix aus Australiern und Italienern, die von einer Deutschen und einem Belgier gefuehrt werden. Treffen dann auch fast zeitgleich an der Grenze ein. Grenze????? - Ach so, der kleine Bretterverschlag auf der anderen Seite der Bahnlinie und ein einziger Schlagbaum....Holen den Zollbeamten dann glatt aus dem Mittagsschlaf - duerfen aber ohne "Straf"geld Bolivien verlassen und befinden uns die naechsten 40 km im Niemandsland....Und auf einer unglaublichen Ruettelpiste....

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