Freitag, 18. März 2011

Von Bogota ueber Manizales nach Cali...

Bogota - Was fuer eine pulsierende Stadt!...Ueberall in der Stadt wimmelt es rings um den Plaza de Bolivar, dem Hauptpaltz der City, nur so von quicklebendigen Kolumbianern. Angeboten werden alle moeglichen Waren, was man(n) so braucht (oder auch nicht) - allerlei Krimskram zwischen diversem Goldschmuck, alten Uhren oder Lederwaren.......Eigentlich ist mir eher nach Tee, denn auf 2.600 m Hoehe ist es schon empfindlich kalt, trotzdem laben wir uns an der unglaublichen Vielfalt der Fruechte, die es wohl nur in Columbien geben soll, und schluerfen einen frisch zubereiteten "Jugo Naturales", natuerlich in leche (Milch), am liebsten mit Mango oder Guyayaba. Fast taeglich goennen wir uns diese "Vitamin"-, aeh..., Kalorienbombe (denn stets mit viel Zucker) und lassen uns von den Salsaklaengen aus wirklich allen Laeden und Restaurants bedudeln.

"Residieren" im 470 Jahre alten historischem Stadtzentrum, umgeben von anmutigen Kirchen und hervorragenden Museen. All das steht bei uns aber erst am 2. Tag auf dem Programm. Wichtiger ist uns das Finden eines guten Outdoor-Ladens (mal wieder :)), den wir nach Recherche auch im teureren Norden der Stadt aufspueren. Statten uns endlich wieder mit gutem Equipment aus - neue Wanderschuhe, Wanderrucksaecke, Regensachen und ein Zelt, was es auch wuerdig ist, so genannt zu werden. Geben das 1. Mal (u. auch das letzte Mal) in unserem Leben etwas ueber 2 Millionen aus (Pesos wohlgemerkt :)) und sind gluecklich ueber unsere neuen Errungenschaften. Gerade die Regensachen werden hier jetzt taeglich gebraucht. Zufrieden werfen wir den Tag darauf einen Blick auf die lebendige Metropole mit seinen imposanten Gebaueden und allerlei Sehenswuerdigkeiten. Uebrigens gibt es hier auch einen Laden, der kugelsichere Klamotten herstellt, aber auch hieb- und stichfeste Hemden sowie minensichere Schuhe verkauft. Zu den Kunden gehoeren wohl auch so einige Staatsmaenner......Wir bisher nicht - Unsere einfachen abgetragenen Klamotten tun's ja bis jetzt auch, ausserdem haben wir gerade erst 2 Millionen ausgegeben :).....

Wollen mit "P"Opel mal wieder richtig in die Berge - machen uns also auf zum "Parque National Los Nevados", nordwestlich von Bogota gelegen. Hier ist der Vulkan "Nevado del Ruiz", 5.325 m hoch, zu Hause. Zuvor werden wir jedoch glatte 5-mal! an einem Tag von der Policia National gestoppt. Ein paarmal scheint es, als haetten die stets netten Beamten nur Langeweile und brauchen jemanden zum Quatschen. Auf anderen Strecken haben wir aber auch schon gesehen, wie sie Autos, selbst voll besetzte Busse, akribisch gefilzt haben - auf der Suche nach Waffen oder dem "weissen Puder". Manchmal haben wir auch Glueck und dem Polizisten vergeht nach einem Blick in unser voll gepacktes Vehiculo die Lust auf eine "ordentliche" Durchsuchung. Dann winkt er nach Kontrolle unserer Papiere dankend ab. "Listo!, Siga, Siga!"..........Nur nicht ueberarbeiten :)......

Regen, Regen, und nochmals Regen - ganz schoen abrupter Wechsel fuer unsere zarten Koerper :), von schwuelheiss auf bitterkalt und nass, erst recht, als wir die 4.050 Meter-Marke erreichen. Nicht nur wir, auch "P"Opel hat Probleme mit dem Atmen. Bei uns haelt sich das aber noch in Grenzen, solange wir uns nicht draussen bewegen muessen. Ein Blick auf die sagenhaften Panoramen in den kolumbianischen Anden scheint somit verschoben werden zu muessen, denn vor lauter Regen und Nebel ist hier oben, am Parkeingang, und wahrscheinlich dann auch noch weiter oben am Vulkan, nichts zu sehen. So schlengeln wir uns wieder hinab, machen noch einen Abstecher zu den Termalquellen und finden in Manizales Unterkunft in einem guten Hostal. "P"Opel braucht einen neuen Luftfilter und.........neue Bremssteine, vorn. Die Pause sei ihm gegoennt. Gunnar zuckelt los, eine geeignete Werkstatt suchen, und trifft dabei durch Zufall auf Gabriell, der mit seinem Sohn, Santiago, spazieren geht. Schnell kommen die zwei ins Gespraech, und 1 Tag spaeter verbringen wir nicht nur unsere Tage mit der Familie von Gabriell, sondern wohnen, essen und schlafen auch da. Unfassbare kolumbianische Gastfreundschaft, die wir in vollen Zuegen geniessen. Gabriell hilft uns bei allen Besorgungen und bekocht uns taeglich. Alles nebenher seiner naechtlichen Schichten bei einer alten bettlaegerigen Dame....wir sind ein wenig sprachlos angesichts dieser Aufopferung....Haben aber auch sehr viel Spass. Gemeinsam mit weiteren Freunden und Familienmitgliedern besuchen wir am letzten Tag unseres Aufenthalts den Bosque in Manizales, einem Park, in dem sich sonntags nahezu alle Einwohner der Stadt einfinden, um zu picknicken, Fussball oder Volleyball zu spielen, im Piscina zu baden. Sagenhaft.....Tag der Familie, sozusagen....und wir mittendrin. Nicht verwunderlich, dass uns der Abschied am naechsten Tag dann auch glatt Traenen in die Augen treibt.....

Auf geht's, wieder die Panamericana entlang. Passieren die Zona Cafeteria. Viele Vulkane bilden die Kulisse der mit Kaffeepflanzen bedeckten Berge. Wirklich schoen anzusehen. Immer noch etwas traurig und wehmuetig an die schoenen Tage denkend erreichen wir dann die Stadt Cali. Und siehe da! - Nicht nur die Sonne lacht wieder, Nein!, auch Gunnar kommt ein Schmunzeln wieder ueber die Lippen. Grund: Hier und da erblickt sein maennliches Auge doch glatt einige wunderschoene sexy Columbianerinnen. Kein Wunder, (denke ich mir), ist doch Cali die Stadt schlechthin fuer Schoenheitschirurgie in Columbien:). Es sind aber auch wirkliche Naturschoenheiten dabei, muss ich zugeben....

In Cali muss "P"Opel nochmal kurz "unters Messer": Spurstangenkopfwechsel ist angesagt. Na, die Jungs haben vielleicht Spass mit unserem Auto! Einer der Monteure kommt sogleich mit einem beschriebenen Zettel an, auf dem er sich dt. Woerter, die er so kennt, aufgeschrieben hat und von mir die Aussprache wissen will. Sein erstes Wort war: "Rammstein"! - Die Jungs der Band waren wohl im Dezember hier auf Konzert und er war dabei. Haben viel gelacht, nebenher wurde zum Glueck auch "P"Opel verarztet. Wir koennen weiter - die Grenze nach Ecuador vor Augen.....Vamos a ir a Ecuador!....

Montag, 7. März 2011

Im Land von Shakira, Salsa und Kokain......Columbien

Wow!!! - So eine einfache Einreise in ein Land hatten wir ja schon lange nicht mehr!
Bienvenido! Andrea, Bienvenido Gunnar!"......, empfaengt uns megafreundlich der Beamte am Flughafen. Stempel in den Pass, und schon befinden wir uns auf suedamerikanischem Boden.
Cartagena heisst unsere erste Stadt, in der wir jetzt 5 Tage "rumkriegen" muessen, bevor "P"Opel mit dem grossen "Dampfer" hier ankommt. Checken in einem ruhigen Hotel ein und stellen ersteinmal den Ventilator auf "Volle Pulle", denn auch hier ist es moerderisch drueckend heiss. Schlendern durch die romantisch schoene Altstadt, die von einer alten Stadtmauer teilweise umschlossen ist, spazieren durch verwinkelte Strassen, in denen Bougainvillen riesige Balkone verdunkeln und massive Kirchen ihre Schatten auf begruente Plazas werfen. Wieder einmal ist Geld tauschen angesagt. Hier regiert wieder der Pesos, diesmal aber der Kolumbianische. Umrechnung ca. 1:2.500, heisst, wir schleppen (mal wieder) ein Vermoegen mit uns herum:). Erste Eindruecke in diesem Land sind nur positiv - lauter freundliche, aufgeschlossene Leute. Das Leben hier spielt sich, wie in fast allen centralamerikanischen Laendern auch schon, groesstenteils auf der Strasse ab. Hier quatscht man, telefoniert man (hier werden Minuten auf der Strasse verkauft), wartet, wartet und wartet.......auf den naechsten Kunden, den Bus, darauf, dass der Tag vorueber geht, die Hitze nachlaesst. Este es el día a día.

Checken einen Tag spaeter schon mal den Hafen mit all seinen Oertlichkeiten, wo unser Vehiculo ankommen soll - klappern die Stellen der Buerokratie ab (Customs (DIAN), Kassen, Hafen..) - kann ja nicht schaden zur Vorbereitung, und siehe da - Gott sei Dank sind wir schon vor Ort! Unser Container steht bereits abgeladen im Puerto und hat keins der beiden Schloesser, die wir zum Verriegeln benutzt haben, mehr vor den Tueren!! Einfach aufgeknackt. Und so ueberwachen wir persoenlich jeden Arbeitsschritt und duerfen die Autos, "P"Opel und den Landcruiser, herausfahren und im Hafen bis zum naechsten Tag parken. Den Tag darauf kommen dann unsere Amigos in der Stadt an (Voellig erledigt von der strapazioesen Segeltour und elend langer Taxifahrt). Gemeinsam durchlaufen wir nochmals die Behoerden und haben letztendlich 2 Tage gebraucht, bis wir die Autos aus dem Hafen fahren durften. Keine Schaeden feststellbar -
Todo ha ido bien!
Wir goennen "P"Opel noch einen Komplettsatz neue Reifen und eine Schoenheitskur - Wagenreinigung Innen und Aussen, professionell von kolumbianischen Jugendlichen eines sozialen Projektes durchgefuehrt. "P"Opel strahlt - wir auch, obwohl wir wissen, dass der Zustand nicht von langer Dauer sein wird bei diesen Strassenverhaeltnissen.....
Speisen nochmals gemeinsam zum Abschied mit unseren neuen Amigos, Valerie und Francois sowie Matthew und Drew, bevor wir am naechsten Tag zur Weiterfahrt in Richtung Bogota aufbrechen - Hauptstadt dieses Landes. Den Norden mit seinen Straenden und der "verlorenen" Stadt , Ciudad Perdida - lassen wir aus Zeitgruenden (HaHa...) aus. Machen auf dem Weg in die Metropole 2 Zwischenstopps - In Bucaramanga ueberrascht uns dann ein erster Wolkenbruch. Das Wasser (und der Schlamm) laueft die Strassen nur so runter. Eigentlich soll hier Mittagspause sein. Gunnar will unbedingt die hiesige Spezialitaet probieren: culona hormiga- gebratene Ameise. Na dann, Buen provecho! Leider macht der Prasselregen ein Aussteigen hier unmoeglich und so fahren wir weiter, suchen in der naechsten Stadt eine Unterkunft. Wie Schade :), muessen doch etwas anderes essen.
Durchqueren nach vielen von Erdrutschen gebeutelten Gebieten auch wunderschoene Teile in den Departementos Santander und Boyaca - das Wetter wieder etwas besser. Quaelen uns mit "P"Opel die Berge der Cordillera Central hinauf, immer den LKW-Schlangen hinterher, denn die ueberholen (auch uns) trotz gefaehrlicher Kurven und Ueberholverbot. Jeder will eben der Erste oben sein:)... In Villa de Leyva befinden wir uns auf 2100 m Hoehe -es regnet wieder-, wir beschliessen trotzdem, nach langer Zeit unser Zelt mal wieder aufzubauen. Geht die 1. Nacht auch gut, die 2 weiteren Naechte ziehen wir dann wegen Dauerregen doch das Zimmer im Highland Backpacker Hostal vor. Scheinen jetzt den Beginn der Regenzeit abgepasst zu haben. Eine kleinere Wanderung ist dennoch moeglich, bevor wir weiterreisen. Auf dem Weg besuchen wir noch schnell das Oertchen Raquira mit seinen unglaublich bunt bemalten Haeusern, Handwerkslaeden und Stapel von frisch gebrannten Toepferwaren. Muy Bonito! Auch ein Abstecher zu El Fosil, dem 120 Mio. Jahre alten praehistorischem Meerestier, das Aehnlichket mit einem ueberdimensionalem Krokodil aufweist, wurde gemacht. Sind ja schliesslich nicht nur zum Spass hier...:). In Zipaquira, 50 km vor den Toren Bogotas, lassen wir uns durch eine der faszinierendsten Sehenswuerdigkeiten Columbiens fuehren - die unterirdische Salzkathedrale, 18 m hoch und 75 m lang. Die Kathedrale entstand in einer alten Salzmine, die einst direkt in einen Berg ausserhalb der Stadt gegraben wurde. Die Minen stammen aus der Muisca-Zeit und sind bereits intensiv ausgebeutet worden, aber der vorhandene Bestand reicht trotzdem noch fuer die naechsten 500 Jahre. Alle Achtung!...
Mit den gewaltigen Bildern in Erinnerung machen wir uns weiter auf den Weg in die Capital Bogota. Und wieder regnet es.....Mucha de la lluvia...

Samstag, 5. März 2011

Die letzten Tage - Freude und Wehmut in Panama City....

Panama - City...Statten natuerlich auch den bedeutenden Kanal-Schleusen, den Miraflores, einen Besuch ab. Sind schon gewaltig und sehenswert, diese 3 grossen Schleusen, die die Karibian Sea und den Pazifik verbinden, aber Deutschland hat auch Aehnliches zu bieten - Schleusen gibts bei uns in der Gegend ja reichlich, gut..., vielleicht nicht so gross und die passierenden Schiff(chen) sind auch eine Nummer kleiner, aber immerhin....."Wir" haben sogar ein Schiffshebewerk!....Beeindruckend ist das Treiben vor Ort aber allemal.
Langsam lassen wir uns nun auch durch die Stadt treiben , -man koennte ja schwitzen-, besichtigen die sehenswerte Altstadt "San Felipe", und ueberlegen zurueck in der Unterkunft, wie wir "P"Opel und uns wohl am schnellsten und preisguenstigsten nach Columbien verladen. Und wie wir so angestrengt auf unserem Bett ueberlegen, klopft es an der Tuer. Wieder einmal stehen Alex und Oli, "unsere" beiden Motorradreisenden aus Ilmenau, vor uns. Was fuer eine Ueberraschung, das muss natuerlich gefeiert werden! Somit bewegen sich die 3 Maenner an diesem Abend dann doch noch, vielmehr nur den Arm ---> die Bierflaschen zum Hals - waehrenddessen Andrea fleissig weiter ueberlegt...:)
Gunnar versucht am naechsten Morgen, dem Kater duch Joggen zu entkommen und wird dabei glatt von Hannes und Julia erspaeht. Die 2 habens inzwischen auch hierher "geschafft" und muessen sich ebenfalls um Verschiffung ihres Fahrzeugs kuemmern - allerdings nach Deutschland - denn fuer beide ist die Reise hier in Panama beendet. Gluecklicherweise erhalten wir von Hannes den Tipp, bei der gleichen Gesellschaft vorstellig zu werden, ueber die er den Auftrag abwickelt und so sitzen wir am naechsten Morgen im Buero der "Wallenius Willemsen". Wie es der Zufall so will, haben mit uns zeitgleich noch 2 Kanadier und 2 Franzosen (mit Kind) das gleiche Anliegen. Gespannt sitzen wir nun zu Sechst im Konferenzraum des Unternehmens und lauschen gespannt den Erlaeuterungen der netten Evelyn Bautista. Wir koennen uns einen Container mit Matthew, dem Kanadier mit Toyota Landcruiser, teilen. So kostet uns der "Spass" nur 1.000,- statt 2.000,- Dollar - Jippi!. Der Camper von Valerie u. Francoise, den Franzosen, ist dafuer zu gross und so muessen sie RoRo verschiffen. Aber fuer den restlichen Formalitaeten-Krieg, der die folgenden 3 Tage! in Anspruch nimmt, bilden wir eine "Company" - laesst sich so alles leichter abwickeln.....
Wir selbst entscheiden uns fuer die einfache Variante der Grenzueberquerung - das Flugzeug. Unsere Company-Mitglieder nehmen den Segeltripp, der sie in 4 Tagen nach Cartagena (Columbien) bringt. Wie sich spaeter herausstellt, haben sie uns fuer unsere Entscheidung sehr beneidet - das Segeln und die lange Anreise bis zum Ziel waren alles andere als gracioso (spassig).
Por ultimo! - "P"Opel`s Ueberfuehrung ist unter Dach und Fach. Was muessen wir wieder einmal diverse verschiedene Orte anlaufen und Stempel holen!! - was hier Papier bewegt wird, geht auf keine Kuhhaut! Nun gut....Die Leute wollen ja auch alle Arbeit haben........Unser Flug ist gebucht und so bleiben uns noch 3 Tage, in denen wir uns weiter Highlights der Stadt ansehen, aber auch Abschied von Hannes und Julia nehmen koennen (was gar nicht so leicht faellt nach gut 2 Monaten gemeinsamer Reise...) Mehr als einmal suchen wir gemeinsam "Zuflucht" in der klimatisierten "Allbrook-Mall" - der groessten Shopping-Mall in Centralamerica. Kaum lassen uns die Maenner mal allein, -wir haben sie ins Kino geschickt-, stuerzen Julia und ich uns ins Vergnuegen. Mutig besuchen wir einen Friseur- und Beauty-Shop. Schnipp-Schnapp... - sind die langen Haare ab! Was fuer eine Wohltat bei der barbarischen Hitze...Julia traut sich nicht, goennt sich aber eine Manikuere. Wir fuehlen uns praechtig und geniessen den Shopping-Rausch und unsere letzten gemeinsamen Stunden auf diesem Kontinent.
Nach unserem ultimo letztem dt.-oesterreich. Abend wartet am naechsten Morgen unser Flieger auf uns und so sagen wir voller Wehmut Adios zu Hannes und Julia! und Adios Centralamerica! !Hasta luego!