Montag, 27. Juni 2011

Winterliches Argentinien u. Chile, Paeckchen aus Dtl. in Santiago

Auf dem Weg zur Grenze naechtigen wir in Uspallata, einem kleinem Dorf, das in einem ausgesprochen malerischem Tal, umgeben von farbenpraechtigen Bergen liegt (1751 m). Filmfreaks duerfte der Ort vielleicht noch was sagen, denn hier wurden auch Szenen des Brad-Pitt-Epos ¨Sieben Jahre in Tibet¨gedreht... Bei uns gehts weniger spirituell zu, eher frostig. Unser Zelt hat am naechsten Morgen eine kleine Eisschicht und wir...vielmehr ich, habe in der Nacht trotz saemtlicher verfuegbarer Klamotten und gutem Schlafsack gebibbert. Kein Wunder - hatten wir nachts doch -5 Grad. Nicht gerade ein Vergnuegen.......Naehern uns immer mehr der Grenze. Einige Kilometer zuvor erhebt sich mit dem 6960 m hohen Cerro Aconcagua der gewaltigste Berg Suedamerikas. Natuerlich liegt hier ringsum ueberall Schnee. Es herrschen optimale Wintersportbedingungen.....Klasse - nur ist mir ueberhaupt nicht nach Skifahren zumute, wuerde jetzt lieber saunieren. Zumal unsere Heizung im Auto seit einer der letzten Werkstattbesuche irgendwie keine warme Luft mehr auspustet. Auch das noch!... Koennen uns dann aber doch noch an einer Attraktion des Landes erfreuen - Puente del Inca. Einem grossartigen Naturwunder. Eine durch natuerliche Ablagerungen entstandene Steinbruecke ueber dem Rio Mendoza. Unterhalb davon befinden sich Felsmauern u. die Ruinen einer alten Badeanlage. Eine heisse schwefelhaltige Quelle faerbte die Bruecke und die Felsmauern im Laufe der Zeit gelb, in verschiedenen Toenen. Echt kurios.

An der Grenze angekommen erleben wir zum ersten Mal einen ¨chilenischen All-Inklusive-Check¨. Trippeln zunaechst von einem Schalter zum naechsten, und dass, obwohl die Zollbeamten beider Laender in einem Buero sitzen, nebeneinander.....hatten wir auch noch nicht. Von Schalter 1A zu 2B, dann wieder zu 1A, rueber zum Schalter 2A, zu 1B, usw...Nach dem Papierkrieg war dann das 1. Mal auch eine intensive Durchsuchung unseres Autos faellig. Alles raus, Hund rein! Na, schoenen Dank auch - einrauemen durften wir natuerlich alleine. Und da die Chilenen (manchmal) ihre Pflicht genauer als dt. Beamte nehmen :), haben sie auch gleich noch die 2 Loeffel Resthonig im Glas konfisziert, den wir natuerlich nicht deklariert hatten. Obwohl der Honig in Chile hergestellt u. auch dort gekauft war! Chile von seiner pingeligsten Seite!....


Sind dann nachmittags in Santiago und ¨schluepfen¨bei Anja u. Stefan unter. Grosse Wiedersehensfreude auf beiden Seiten. Kommen auch gerade noch rechtzeitig, denn in 4 Wochen geht auch hier das grosse Packen los. Die Familie kehrt nach 3 Jahren Aufenthalt in Chile Anfang Juli nach Dt.land zurueck. Wir duerfen nicht nur im Haus schlafen (zelten im Garten nur fuer die ganz Harten :), sondern auch die Adresse fuer die Zusendung unserer Geldkarten nutzen. So warten wir (un)geduldig auf das Paeckchen aus Neuruppin, vertreiben uns die Zeit......erstes Aussortieren unseres Equipments (denn das Ende der Reise naht), besichtigen Santiago, relaxen im Garten und werden von Gladis, der Nana (Dienstmaedchen) bekocht. Nach 4 Tagen kommt auch der heiss ersehnte Fed-Ex-Bote mit einem Paeckchen aus Dtl., das schlappe 199,- Euro kostet. Ein ¨Geburtstagspaeckchen¨ mit Kaffee und Schokolade......die natuerlich nebensaechlich sind. Wir halten unsere Geldkarten, die gut versteckt im Kaffee waren, in den Haenden! Wir sind happy!.....Das muss gefeiert werden und so verbringen wir unseren letzten gemeinsamen Abend mit unseren Gastgebern im angesagtesten Sushi-Restaurant der Stadt. Sind sehr sehr dankbar fuer die Beherbergung und die gebotene Gastfreundschaft. Hamburg liegt ja nur einen Katzensprung von uns entfernt - Wir freuen uns schon auf ein erneutes Treffen!....

400 km die Panamericana weiter suedlich naechster Stopp. Los Angeles - Nein, wir sind nicht zurueck in die USA gefahren:), so heisst diese Stadt auch in Chile. Wollen hier nur mal kurz Hallo sagen. Der Cousin von Gunnars Arbeitskollege hat sich in der Naehe von Los Angeles vor vielen Jahren eine Existenz mit einem Hotel aufgebaut. Gunnar will unbedingt die aufgetragenen Gruesse ausrichten. Leider ist nur die Haushaelterin anwesend und teilt uns mit, dass der Don Wilfried vor einigen Tagen an einer Herzattacke verstorben ist. Also nix mit Gruessen und Hotelaufenthalt. Wir bedauern sehr. Das Domizil ist natuerlich auch geschlossen. Muessen uns demzufolge 15 km weiter noch eine naechtliche Bleibe suchen. Und ueberlegen, wohin uns die Reise die letzten 4 Wochen fuehrt......


Nach einigen Ueberlegungen, die wir aber auch schon laenger wegen des kalten Klimas angestellt haben, steht unser Entschluss fest: Wir fahren nicht mehr bis ans suedliche Ende der Welt. Ushuaia (Argentinien, Tierra del Fuego), Torres del Paine (Chile) und der Rest von Patagonien muessen warten. Es ist schon so kalt genug, viele Nationalparks oder Campingplaetze sind wegen Winter geschlossen und wir wollen nicht auf Kraft dort runtersausen. Wir werden ein Stueckchen weiter suedlich ein letztes Mal einen Anden-Pass nach Argentinien ueberqueren, den bekannten Ski-Ort San Carlos de Bariloche ansteuern und uns von da aus auf den Rueckweg nach Buenos Aires machen, wo unser Abenteuer fuer mich endet. Es lo que hay!.....

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