Sonntag, 8. Mai 2011

Raetsel im Wuestensand, Kuscheltiere, Cusco u. das heilige Tal der Inka....

..Weiterhin rechts und links nur Lehmziegelhaeuser, ganze Siedlungen, ja Staedte in purer Wuestenlandschaft. Hier und da mal Strohhuettchen. Kein fliessend Wasser, kein Strom - Armut total. Alles staubig, trocken - die reinste Mondlandschaft. Zwischendrin immer mal wieder Reisfelder, dann wieder Kartoffeln und einige Salzfelder zu sehen. Ganz schoen drueckend, diese Gegend - genau wie das Wetter.....


Wir erreichen die Gegend um Nasca. Auf einer trockenen, mit Felsen uebersaeten Ebene von knapp 500 qm bilden die "Striche" ein verblueffendes Netz von ueber 800 Linien, 300 geometrischen Figuren u. etwa 70 Tier- und Pflanzenzeichnungen. Wer hat diese da reingeritzt und warum???? - zumal sie doch nur aus der Luft zu erkennen sind.....Wir wollen uns die raetselhaften Striche etwas naeher ansehen und klettern auf einen Beobachtungsturm, etwa 20 km vor Nasca, bekommen aber nur eine sehr oberflaechliche Vorstellung von den Linien. Nun gut, zelten in der Stadt erstmal gegenueber des kleinen Flugplatzes im Garten eines Hotels. Ich entschliesse mich dann, mir diese Raetsel nochmal genauer aus der Luft anzusehen - Gunnar mag nicht, hat genug. Sitze naechsten Morgen mit 3 weiteren Touris in einer kleinen Cessna. Die hebt ab, anfangs noch ganz ruhig. Als dann aber Runden ueber die Figuren geflogen werden, ist mir kotzuebel. Zum Glueck habe ich noch nicht gefruehstueckt, sonst haette mein Vordermann auch was davon gehabt. Kann einige Linien noch gut erkennen, aber fuers Fotoschiesssen langt es nicht mehr - muss mich aufs Atmen konzentrieren und die Uebelkeit bekaempfen.


Fahren am naechsten Tag ins "Maria Reiche"-Museum: Bildung muss sein :). Einer dt. Forscherin, die ihr ganzes Leben der Entdeckung u. Erforschung dieser Inka-Hinterlassenschaften gewidmet hat. Hier laesst sich nachempfinden, wie sie inmitten einer Unmenge von Arbeitsmitteln u. Werkzeugen sowie unzaehliger Skizzen ihre Tage damit verbracht hat. Hut ab!... und alles bei sengender Hitze in der Pampa. Spekulationen ueber die Bedeutung der Linien reichen von astronomischem Kalender, rituellen Wegen, riesigen Sportanlagen bis hin zu Landebahnen fuer Ausserirdische. Doch warum die Menschen nun wirklich damals Figuren in den Wuestenboden geritzt haben, bleibt weiterhin ein Raetsel. Niemand weiss, was stimmt - wir auch nicht......

Weiter gehts - unser Weg fuehrt uns die Serpentinen hinauf in die Berge mit Ziel "Cusco". Traumhafte Strecke, staendiges Auf und Ab in den Bergen. Von Meeresspiegelhoehe hinauf auf 3000 m , hinunter auf 1900m, wieder hoch auf 4000 m, wieder runter auf 2300, wieder rauf auf 4300, usw.... Mein Magen faehrt Achterbahn, halte mich aber tapfer. Hin und wieder versperren uns regelrechte "Berge" die Weiterfahrt. Stein- u. Schlammlawinen, Erdrutsche, hier an der Tagesordnung. Meistens haben wir Glueck und die Strasse wurde gerade freigerauemt, wenn wir die Stelle erreichen. Auf der Hochebene sehen wir nur wenige Doerfer, dafuer umsomehr Lamas, Vikunjas und Alpakas in Herden, die hier weiden. Suesse Tierchen mit kuschelig weichem Fell - man moechte sofort hineingreifen....wir belassen es aber bei Fotos - wollen ja nicht angespuckt werden, was Lamas ja gern tun. Ganz nebenbei klettert "P"Opels Tachometer auf die Schnapszahl 333.333 km. Wir sind am 12. April 2011 glatte 9 Monate unterwegs und haben bisher 40.000 km zurueckgelegt, verneigen uns vor unserem Vehiculo. Wow.....

Sammeln in Cusco 2 Tage Informationen zum Erreichen des "Machu Picchu" - den Inka-Ruinen schlechthin. Da die 3-4 taegige Wanderung dorthin auf dem beliebten Inkatrail schon Monate vorher ausgebucht ist (...wir finden immer wieder Ausreden, nicht wandern gehen zu muessen ..:)), waehlen wir die abgespeckte Version. Also Zugfahrt von Ollantaytambo nach Agua Calientes und kurze Bustour nach oben. Tagestripp sozusagen. Campen vorher in Ollantaytambo auf dem Stadiongelaende und koennen hier einem echten peruanischem Fussballtraining der Jugend beiwohnen. Trotz dem dieses Land so arm ist, leistet man sich hier extra einen Trainer aus Italien (u. eine Volountaerin aus England)....fuer die Fussballprofis der Zukunft wird eben alles getan... Sowieso scheint Fussball hier die Freizeitbeschaeftigung Nr. 1 zu sein. Wir erleben, wie einzelne Kids frueh morgens um 5.00 Uhr! ihr Training absolvieren (es ist noch dunkel), ohne jeglichen Zwang!! Andererseits auch nicht verwunderlich in einer Welt, wo nicht jeder Handy und Computer zum stundenlangen Zeitvertreib zu Hause hat.......Stehen dann in aller Herrgottsfruehe auf und setzen uns in den Zug - Auf zum Machu Picchu!

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