Dienstag, 10. Mai 2011

Macchu Picchu, Colca Canyon, Arequipa und weiter zum Titicacasee

Beruehmter Machu Picchu - Peru's Hauptattraktion und "verlorene" Stadt auf 2.400 Metern. Der Ort ist unbestreitbar die spektakulaerste archaeologische Staette des Kontinents in ueberwaeltigender Lage. So verwundert es nicht, dass wir hier oben nicht die einzigen "Schaulustigen" sind (knapp 1000 pro Tag). Schliesslich will jeder die geheimnisvollen Ruinen der Inkas sehen - erst 1911 vom amerikanischem Historiker H. Bingham entdeckt. Vorher voellig zugewuchert. Wir drehen unsere Runden, verbringen hier einen halben Tag und sind fasziniert, wie gut die "Anlage" doch trotz Massenandrang noch erhalten ist. Gunnar erklimmt noch trotz inzwischen einsetzendem Nieselregen den megasteilen Berg gleich nebenan, den "Huayna Picchu", und wird mit einer gigantischen Aussicht belohnt. Ich passe weiter unten auf unsere Sachen auf :)...

Nach so viel Interessantem brauchen wir erstmal 'ne Verschnaufpause - ...und "P"Opel eine Werkstatt. Oh je.... Die doch z.T. haarstraeubenden Schotterpisten haben ihm irgendwie zugesetzt. Unser Fahrzeuginnenraum gleicht einem See - Kuehlwasserverlust, lief alles in den Fussraum. Bedeutet, 3 Tage zur Reparatur und zum Trocknen in die Mecanico. Zum Glueck in Cusco, wo es nicht langweilig werden kann, und nicht irgendwo in der Pampa. Da wir uns hier zu Beginn der Osterwoche befinden, erleben wir die Einlaeutung der Feiertage mit einer feierlichen Prozession. Ganz Cusco ist um den Plaza de Armas herum versammelt und will den Umzug nicht verpassen.


Haben "P"Opel dann vom "Ballast" befreit und unser Hotelzimmer als "Lager" genutzt, stapeln hier unsere gesamte Ausruestung. Waehrenddessen wird er bis auf die "Knochen" ausgezogen - nur noch ein blechernes Geruest. Aber nach 3 Tagen alles wieder gut. Wir koennen weiter, Richtung Canyon del Colca. Der zweittiefste Canyon der Welt: 3191 m. Hier bewundern wir Jahrhunderte alte bewirtschaftete Terrassenfelder und erspaehen Vikunjas - die bedrohten wilden Vettern der Lamas und sehen Condore, die muehelos in der Thermik schweben.

Machen noch einen Abstecher ins koloniale Arequipa, bevor wir unsere Viaje in Richtung "Titicacasee" fortsetzen.

Schlaengeln uns an einer traumhaften Strecke immer den altiplano (Anden-Hochplateau) entlang. Kurz vor Puno ploetzlich Stau. Nichts geht mehr. Komplette Strassensperrung wegen Protesten - eine Situation, die in Peru oefter vorkommt und deshalb keinen hier mehr so richtig aus der Ruhe bringt. Wir haben die Wahl: 1.: Warten bis Morgen o. Uebermorgen in der Autoschlange, bis die Proteste vorueber sind, oder 2.: den Einheimischen folgen, die scheinbar einen Schleichweg kennen. Wir entscheiden uns fuer Zweitens. Ab auf die Piste - echter Haertetest fuer Auto u. Fahrer. Schotterpiste mit steilen Geroellhaengen und grossen Steinansammlungen auf dem Weg - aber unser Vehiculo ist nicht zu stoppen. Quaelt sich tapfer ueber die "Umleitung" und bringt uns sicher nach Puno. Werfen hier das erste Mal einen Blick auf den groessten See Suedamerikas (8.500 qm!) und den hoechsten beschiffbaren See der Welt (3.800 m). Der Horizont erstreckt sich fast bis ins Grenzenlose. Unser Interesse gilt hier den Uros, die auf einer der maerchenhaften Inseln des Titicacasees leben oder vielmehr den Nachfahren. Setzen mit einem Boot zu den Islas Flotantes ueber - schwimmende Inseln, die aus dem totora-Schilf gebaut werden und an Pfloecken verankert sind. Schicht fuer Schicht, 2 Meter schwimmendes Wurzelwerk u. darueber kreuzweise geschichtetes totora-Schilf. Immer wieder mal neu, denn das Schilf waechst an den seichten Stellen des Sees. Es wird von den Uros auch benutzt, um die Haeuser u. Boote zu bauen sowie Kunsthandwerk herzustellen, die sie fuer die Touris am laufenden Band produzieren. Es heisst, manche der Bewohner seien noch nie auf dem Festland gewesen. Ist allerdings schwer zu glauben, wenn man sieht, wie sehr sich hier alles kommerzialisiert hat.....




Mit wunderschoenen Eindruecken von diesem Land und seinen trotz ihrer Armut lebenslustigen, freundlichen Bewohnern machen wir uns auf den Weg zur Grenze nach Bolivien, gleich auf der anderen Seite des Titicacasees.....Una nueva aventura le espera!

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