Dienstag, 19. April 2011

Wanderparadies Ecuador, von Quito bis Zamora - landschaftliche Vielfalt...

Atemberaubende Aussicht (wenn das Wetter mitspielt...) - In der Gondel aufwaerts verschlaegt es einem trotzdem den Atem! Oh Gott, ist das steil! Noch haengt der Nebel jedoch ueber der Stadt und oben angekommen, faengt es auch noch an zu regnen. War ja nicht anders zu erwarten....Wir stapfen los. Der Aufstieg zum Vulkan dauert glatte 3 Stunden, einige Kletterabschnitte, ganz besonders die letzte Strecke, erfordern hoechste Konzentration und die Hoehe verlangt uns alles ab. Gluecklich, aber voellig erledigt (ich zumindest mit meinen noch 40 Jahren, morgen 41:)), stehen wir im Regen auf dem Gipfel des Rucu Pichincha - Juchhu!.....der Nebel allerdings verwehrt uns weite Ausblicke. 3 Stunden im Regen zurueck, zur Gondel. Wenigstens hier zeigt sich das Wetter bei der Abfahrt von seiner besseren Seite und wir erspaehen einen sensationellen Blick von oben auf die Metropole. Aventura 4.700 m geglueckt, Muskelkater ebenso......


Weiterreise ueber das zentrale Hochland. Werfen von unterwegs einen oder zwei Blicke auf den Gipfel des Herzstuecks Ecuadors - den schneebedeckten Vulkan "Cotopaxi", den zweithoechsten Berg Ecuadors (5.897 m). Haben beschlossen, uns das Erklimmen zu klemmen - natuerlich wegen der noch Regenzeit :). Stuerzen uns dafuer ins naechste Abenteuer - dem Laguna Quilotoa, einem Vulkankratersee, den man umwandern kann. Lassen uns auf etlichen Schotterstrassen dorthin ordentlich durchschuetteln. Die Fahrt ist nicht ohne, bietet aber reichlich Entschaedigung: Hochlandmaerkte und traditionelle Hochlanddoerfer, umgeben von gruenen, huegeligen "Flickenteppichen", auf denen Alpacas weiden. Wir beabsichtigen, den See zu umrunden und "leisten" uns einen Guide. Nancy, eine junge Studentin indigener Herkunft, die auch das Hotel fuehrt, in dem wir unseren Schlafsack ausgepackt haben (bitterkalt hier oben) begleitet uns auf unserer Rundtour. Mit uns "muss" Nancy wieder spanisch sprechen, wo sonst die indigenas ihre eigene Sprache haben - Quichua. Wenn die Einheimischen sich unterhalten, verstehen wir kein einziges Wort!!, dabei sind wir doch ein wenig stolz, dass wir mittlerweile mit unserem Touri-Spanisch ganz gut zurechtkommen.....Die Wanderung wird so jedenfalls nicht langweilig. Kraxeln 4, 5 Stunden, ueber Stock und Stein, steile schmale Pfade und immer auf 3.800 m Hoehe...Schnief, schnief!....Trief, Trief!....aber immer wunderschoener Blick ueber den See. Wir geben wieder alles. Trotz einiger Tage Hoehenanpassung pumpe ich trotzdem bei steileren Stuecken wie ein Maikaefer, Gunnar natuerlich nicht?!...., oder fehlt doch die Fitness?????..... Musssss die Hoehe sein! Kaminfeuer und ein leckerer Coca-Tee am Abend machen die Strapazen dann wieder wett. Es kann weitergehen....


Habe genug von Regen und Kaelte! Ich will ins Warme!! Wir fahren weiter ins suedliche Hochland - Alausi. Eine kleine Eisenbahnstadt, fuer uns Ausgangspunkt einer aufregenden Zugfahrt die Nariz del Diablo (Teufelsnase) herunter. Und ausserdem "nur" 2350 m hoch:). Eigentlich wollen wir diese Zugfahrt auf dem Dach sitzend erleben, was wohl frueher mal erlaubt war. Heute lassen sie Touris jedoch nicht mehr nach oben. Haben diese Fahrt durch den Canyon dennoch genossen und die Teufelsnase, die sich mit viel Phantasie am Berg erahnen laesst, gesehen.


Uns verschlaegt es immer weiter die Panamericana entlang. Fahren ins gruene Tiefland des Parque National Podoparcus - soll eines der biologisch gesehen reichsten Gebiete des Landes und herrlich fuer Entdeckungstouren sein. Quartieren uns in Zamora, einer kleinen ruhigen Dschungelstadt, ein. Namensgeber dieses Parks ist der gleichnamige Baum - uebrigens der einzige einheimische Nadelbaum. Der Park schuetzt Lebensraeume auf Hoehen zwischen 3600 m im paramo (feuchte Hochlandsteppe der noerdlichen Andenlaender) und 1000 m in den dampfenden Regenwaeldern (u.a. dort, wo wir uns gerade befinden). Da wir jetzt ja fit sind (Lach, Lach..), leihen wir uns Mountainbikes aus, (die schon mal bessere Tage gesehen haben), und strampeln die 6 km bis zum Parkeingang hinauf. Leider funktioniert bei meinem Bike schon nach 1000 Metern die Schaltung nicht mehr und ungluecklicherweise habe ich einen Herrensattel unter mir (ganz zu schweigen davon, dass die Sattelhoehe nicht auf unsere Groesse einstellbar ist (waere ja auch zu bequem)....Autsch!....Oben spuere ich gewisse Weichteile meines Koerpers nicht mehr, und.......es regnet. Macht nichts. Wir wandern los, und nach einem Bad in einem superschoenem Wasserfall sind alle Qualen vergessen, selbst die Sonne lacht wieder. Geniessen das warme Wetter noch einen Tag laenger in Zamora, umgeben von Aeffchen, Schildkroeten, Papageien und einer Boa - natuerlich im Kaefig gehalten (bis auf die Schildkroeten).


Ziehen nach etwas ueber 2 Wochen Resumee und stellen fest, dass es nach Columbien ein weiteres schoenes sehenswertes Land in Suedamerika gibt, dass wir ebenso nochmal beehren koennten. Wie auch im Nachbarland sind die Leute hier extrem gastfreundlich. Es gibt saubere, schoene Orte, gut ausgebaute Strassen und eine Fuelle an Natur auf engem Raum (2.kleinste Land SA). Fuer Naturliebhaber ist Ecuador ein Traum und die indigene Kultur inklusive ihrer traditionellen Trachten und Hochlandmaerkte auf jeden Fall eine Reise wert.


Wir ruecken vor nach Peru und ueberqueren die Grenze am 1. April 2011 (kein Aprilscherz :)....Inkas, aqui llegamos!

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