Donnerstag, 17. Februar 2011

Letztes Land in Centralamerika - Panama...

Ein letztes Fruehstueck in Costa Rica, schon geht`s ab zum Grenzuebertritt nach Panama. Kaum dort angekommen, "empfaengt" uns ein freundlicher kleiner Panamaer, der uns nicht mehr von der "Pelle" rueckt und seine Dienste anbietet. Muessen doch glatt 6 Offices in verschiedenen Gebaeuden anlaufen und uns ueberall Stempel und zusaetzlich eine Versicherung fuers Auto holen - Alles bei moerderischer Hitze! Und so laueft unser kleiner Guide immer voraus und erledigt, (moeglicherweise) schneller als wir, den ganzen Papierkram. Zur "Belohnung" (ausser natuerlich der Bezahlung) darf er noch auf unserem Auto unterschreiben. Und da Gunnar viel Spaß mit ihm hatte, hinterlässt er seinen Namen mit dem Zusatz "Your son No. 3" - der Bursche war naemlich erst 20 Jahre alt. 3 Stunden Abfertigung - wir sind wie durchs Wasser gezogen, aber im letzten Land Mittelamericas angekommen, nach 32.000 zurueckgelegten Kilometern in 7 Monaten, das 9. Land unserer Reise, inklusive unzaehliger staubiger Oertchen und teilweise schlechter Strassen, aber auch ueberwiegend netten u. offenen Leuten (von Honduras mal abgesehen)..... (Soviel zur Statistik :))
Trudeln am Nachmittag in Boquete, wieder etwas hoeher gelegen, in der Naehe eines Vulkans ein und kommen bei der Pension "Topas", die vom Deutschen Axel gefuehrt wird, unter. Hier sehen wir zum 1. Mal einen Tucan, wenn auch im Kaefig. Wunderschöner Vogel mit krummem bunten Schnabel. Wollen am naechsten Tag einen neuen Wanderversuch starten. Leider kommen wir nicht allzu weit. Da z. Zt. alle Bruecken, die ueber den Fluss im NP fuehren, instandgesetzt werden, ist der Trail gesperrt und fuer uns damit am Eingang des Nationalparks Schluß. Im Dezember ist hier nach Aussage des Ranchers ein Guide beim Einsturz einer Bruecke ums Leben gekommen...Also ningun risgo (kein Risiko) eingehen. Es soll einfach nicht sein - das mit der Bewegung....:)
Tratschen in der Pension mit Anja u. Stefan, die seit 3 Jahren in Chile leben. Machen hier mit ihren 2 Kindern Urlaub. Beide sind Lehrer (was fuer ein Zufall..:)) und Stefan arbeitet als Austauschlehrkraft an einer dt. Schule in Santiago. Versteht sich von selbst, dass wir, insbesondere Gunnar, alle Details, was das "Entsenden" von AdLk`s ins Ausland angeht, ganz genau wissen wollen. Leider stellt sich heraus, daß das nur bis 45 Jahre geht (oder du warst bereits schon mal AdLk). Na, was fuer ein Pech!!!:) Muss er doch glatt weiter in Dtl. "zur Schule gehen"....Tauschen selbstverstaendlich die Adressen noch aus, denn wir sollen sie in Chile besuchen, bevor sie Ende Juni wieder in die Heimat zurueck muessen.
Fahren dann weiter, immer die Panamericana entlang, die auf diesem Teilstueck erstaunlich gut ausgebaut ist. Die Straße glueht, wir auch. Hannes u. Julia wollen zum Beach, wir wieder in die Berge, der Hitze entfliehen. So trennen wir uns erneut fuer ein paar Tage. Gunnar u. ich geniessen am Lago Yeguada, etwa 1000 m hoch, das Baden im total klaren See und die leicht kuehlere Luft. Ausserdem sind wir hier total alleine - welch eine Ruhe!!!!! - was wir sehr begruessen, denn saemtliche durchquerte Laender Centralamericas lieben es laut: laute Musik, en todos partes, unheimlich viel Verkehr mit staendigen Hupkonzerten, laute Hotels (mangels fehlender Daemmung usw.). Weiter gehts am naechsten Tag nach El Valle, einem Touri-Ort, gelegen in einem Tal, den wohl ueberwiegend die Hauptstaedter am WE bevölkern. Kraxeln hier das 1. Mal seit Monaten wieder einen Berg hinauf - Wir wandern!!! ,auch wenn uns mittags dann die Sonne maechtig auf dem Pelz brennt....Schoener Blick aufs Tal entschaedigt uns fuer die Strapazen. Machen uns dann wieder auf den Weg, wollen nach Panama-City - gluehender Asphalt unter "P"Opels Reifen, wir saufen regelrecht das Wasser - kommen aber wohlbehalten in der Metropole an.
Fahren als erstes ueber die imposante Bruecke "Los Americanos", die ueber den Panama-Kanal fuehrt. In der City fragen wir uns durch (wie so oft in unueberschaulichen Vierteln einer Grossstadt ) und werden schliesslich von supernetten Jungs der Militaerpolizei persoenlich zur Herberge gelotst. Prompt signiert einer der beiden unser Vehiculo mit den Namen der gesammten Staffel - 12 an der Zahl. Falls wir mal wieder Hilfe brauchen:)...Wollen hier nun ein paar Tage verweilen, um die Verschiffung nach Suedamerika zu organisieren, denn die Panamericana ist hier in Panama zu Ende. Das restliche Gebiet in Richtung Columbien besitzt keine Strassen mehr und ist voller Dschungeldickicht. Ausserdem "treiben" hier noch einige Guerillas ihr Unwesen, so dass ein Grenzuebertritt nur per Schiff oder per Flieger moeglich ist. So wie es jetzt aussieht, werden wir nun doch nach Columbien uebersetzen (wollten wir mangels Zeit und evtl. Sicherheitsprobleme anfangs auslassen). Haben aber einige Traveller gesprochen, die uns Columbien ans Herz gelegt haben - warum also nicht......En la Aventura!


Freitag, 11. Februar 2011

Noch mehr Vulkane, Regenwald und tropische Hitze in Costa Rica

Zu Acht ruecken wir an der Grenze an - Es ist tierisch heiss. Den Spass bei der Grenzabfertigung lassen wir uns aber trotzdem nicht nehmen, einer der Acht hat immer einen (bloeden) Kommentar parat...So wird die mitunter stupide Abfertigung an den Schaltern nie langweilig....und siehe da, schon sind wir in Costa Rica.
Pluendern in der naechstgroesseren Stadt, die wir durchqueren, allesamt den Supermarkt, denn hier bekommt man wieder alles, aber wirklich auch alles zu kaufen. Selbst die Gebauede "versetzen" uns nach Amerika zurueck. Gaengige Waehrung ist der Colon, natuerlich auch der Dollar. Beschliessen als Erstes in eine etwas kuehlere Gegend zu fahren, also in die Berge, oder besser gesagt, zum Vulkan "Arenal", der auf ca. 1.500 Metern liegt. Dieses Exemplar soll regelmaessig Lava spucken, was ein einzigartiges Schauspiel bietet. Doch was sehen meine sonnengeblendeten Augen da?! - Ein Riesenwerbeschild schon weit vor Arenal der German Bakery!!! Nichts wie hin!... Die Werbeschilder schon Kilometer im Voraus lassen unseren Heisshunger auf gutes Brot immer groesser werden. Bewundern auch die vielfaeltige Blumenwelt, wie im besten Fruehjahr bei uns, nur noch groessser und farbenpraechtiger, aber durch die immer wieder leuchtenden Hinweise auf den Baecker wird die Natur eher stiefmuetterlich von uns "behandelt", - Tunnelblick - Adelante, Adelante!! Dort angekommen empfaengt uns dann der Chef persoenlich, Tom (Thomas), und kredenzt uns einen super Capucchino, ergaenzt durch koestliche dt. Leckereien. Tom hat nicht nur leckere Backwaren im Angebot, sondern auch Bratwurst mit Sauerkraut, Sauerbraten m. Spaetzle und noch so ein paar kulinarische Highlights, von denen jeder (dt.sprachige) Langzeitreisende trauemt. Natuerlich schlagen wir uns hier den Bauch voll. Hhmm, Hhmmmm.........Im Anschluss zeigt er uns dann noch ein Plaetzchen zum Schlafen, direkt am See, fuer nada. .....Muy Bien.
Auch am naechsten Tag bewirtet uns Tom, nimmt uns mit seinem Boot auf eine Spritztour auf den See mit und erzaehlt so allerhand (Frauen)geschichten. NaaJa! (Ich muss ihn ja nicht heiraten:)) Leider erweist sich der Vulkan dafuer als nicht gerade kooperativ. Die so gluehende und feurige Lava spuckt er nur von Oktober bis Dezember, haelt jetzt dann wohl "Winterschlaf". War also nix mit Naturschauspiel! So fahren Gunnar und ich auch am 3. Tag weiter, wie Julia und Hannes schon einen Tag zuvor - wollen uns irgendwo in Costa Rica wieder treffen, ist ja nicht sooo gross.....Unsere 2. oesterreich.-dt. Fahrgemeinschaft bleibt noch. Romana u. Stefan versuchen, bei Tom ihre Reisekasse durch (ehrliche) Arbeit etwas aufzufuellen. Verabschieden uns wehmuetig von den Vieren......."!Hasta luego."
Kurz hinter Arenal Zwischenstopp bei den Hanging Bridges. Wir spazieren im Dschungel ueber einige Haengebruecken, jeweils in unterschiedlicher Hoehe angebracht, also "Wandern" in stark abgeschwaechter Form. Ist aber sehenswert, Dschungel aus verschiedenen Hoehen zu betrachten.
Machen einen Kurzbesuch in den Staedten Cartago und Turrialba, bevor uns "P"Opel wieder den Berg hinauf zum naechsten Vulkan, etwa 3.000 m hoch, chauffiert. Hier sind wenigstens 2 tuerkisfarbene Kraterseen zu bestaunen. Aber Wandern geht hier auch nicht, was wir sehr bedauern. So stuerzen wir uns wieder nach "unten", in die Hautpstadt San Jose. Nach Uebernachtung im Hotel "Elvis", wo der Eigentuemer auch noch fast so aussieht, machen wir uns in der City auf die Suche nach einem "guten" Outdoor-Laden. Klappern diverse Malls und Laeden ab - aber alles ohne Erfolg. Nur der "Billig"kram von "Colman", (zu haben in jedem Walmart) kann hier erworben werden. Nein Danke!......Die Stadt selbst ist eigentlich keinen Besuch wert. Wir schlendern ein bisschen durch die Fussgaengermeile,- machen people watching - und wollen weiter in Richtung Kueste (Pazifik), die Panamericana entlang. Ueberqueren auf dem Weg nach Dominical den hoechsten Punkt des Highways - fast unbemerkt, denn Ausschilderung gibt es keine (jedenfalls fuer uns nicht sichtbar). Schwuelwarme 36 Grad lassen uns nach Ankunft am Meer sofort hineinhuepfen - aber von Abkuehlung keine Spur.....das Wasser ist (pups)warm. Trieef, Trieeeeef, - wir fahren am naechsten Tag weiter. Aus allen Poren "quillt" der Schweiss, als wir in Golfito ankommen, einem Staedtchen, in dem sich (mal wieder) viele Amis tummeln, nicht zuletzt wegen der "Free-Tax-Zone". Suchen ein Plaetzchen zum "Abschwitzen"und siehe da - was finden wir?! - einen weissen VW Westfalia mit oesterreich. Kennzeichen. Nach einem Wiederbegruessungsdrink, (trinken ist ja soooo wichtig bei der Hitze), werden die "Highlights" aus Costa Rica ausgetauscht. Stellt sich heraus, dass das gar nicht so viele sind, die uns (neu) beeindrucken koennen. Und so wollen wir unseren Trip dann naechsten Morgen auch fortsetzen, wieder gemeinsam mit Julia u. Hannes. Auf nach Panama!

Donnerstag, 3. Februar 2011

Deutsch-Oesterreichisches Treffen in Nicaragua, Bananen ueber Bananen und DDR-Fahrzeuge...

Nicaragua - An der Grenze angekommen, das reinste LKW-Chaos. Eigentlich schon ein gewohntes Bild, aber hier versperren sie regelrecht den Grenzübergang. Wir wollen zum Zollschalter, um unser Auto austragen zu lassen und schwups....haben wir wieder einen kleinen Helfer an der Seite. Bisher haben wir diese "Grenzhelfer" immer erfolgreich abegwimmelt o. ignoriert. Aber da es hier so voll ist, gehen wir auf das Angebot ein. Und tatsächlich - der kleine Nicaraguer(?) erspart uns locker mal `ne Stunde und "schleust" uns relativ schnell durch das Gewimmel. Geben ihm insgesamt 6 $ und sind glücklich, daß wir nicht mehr Zeit hier sinnlos verschwenden müssen..."P"Opel hat auch alles gut überstanden, ist nach wie vor immer wieder Anziehungspunkt und hat nun 325.000 km auf dem "Buckel". Soll ihm erstmal einer nachmachen....:)!!
Nicaragua gefällt uns ganz gut. Typisches Bild hier ist der Ochsenkarren zum Transport von landwirtschaftlichen Guetern, u.a. auch von unzaehligen Bananen, der auch schon mal durch die Stadt rollt. Und gefreut haben wir uns, als wir DDR-Geschichte entdecken - hier und da faehrt auf den hiesigen Strassen immer noch der Lada Pkw und der alte W 50. Etwas (N)Ostalgie kommt auf....und offensichtlich sind diese Fahrzeuge sehr zuverlaessig und von langer "Lebens"dauer.......Die Leute alle nett u. freundlich, bis auf eine Begegnung........
Steuern dann als erstes den Vulkan im Masaya National Park an und sind überrascht, wie organisiert es hier zugeht. Ein Eingangstor zum Park, erklaerungsfreudige Ranger und sogar eine Art Lageplan bekommen wir ausgehändigt!!! - ist ja wie in den Staaten!, staunen wir. Ab gehts zum Vulkan. Können hier mit dem Auto bis nach oben fahren. Hustend stehen wir dann vor dem Riesenschlund, der Vulkan qualmt wie ein Kettenraucher. Die Gase (nicht gerade aromatische) steigen mir in den Hals und verursachen einen total unangenehmen Geschmack. Der Blick in den Krater (wenn nicht gerade eine Wolke drüberzieht) ist dennoch beeindruckend. Nach 30 Minuten "Vollinhalation" habe ich genug (Julia ebenso) und suche die rauchfreie Zone (das Auto). Die Männer gönnen sich noch einen "Spaziergang", bevor wir unser Nachtlager etwas unterhalb, am Parkeingang, aufschlagen. Weiterfahrt am nächsten Morgen nach Granada.
Befinden uns jetzt am Lago de Nicaragua, auf dem ebenfalls 2 beachtliche Vulkane beherbergt sind. Hier liegt auch Granada - eine der schönsten Städte des Landes mit Kolonialarchitektur. Auf der Suche nach einem schönen Plätzchen zum Campieren treffen wir am Eingang des "Recreation"-Areas auf eine weitere dt.-oesterreicher. Travel-Gemeinschaft. Romana u. Stefan sowie Franzi u. Simon. .........Erstgenannte mit einem Landy und Zweitgenannte mit einem Toyoter-Camper unterwegs. Lassen uns dann zu Acht dort nieder und tauschen Neues und Altes aus, was natürlich einen ganzen Abend in Anspruch nimmt...:) Erkunden die Stadt, geniessen die Ruhe am See und die sehr geselligen Abende mit unseren "neuen" Freunden. Nach 2 Tagen zieht es uns mal wieder ans Meer - auf zum Pazifik. Die nicaraguanische Küste ist wunderschön. Wir fahren nach San Juan del Sur.
Auf dem Weg dorthin werden wir (mal wieder) von einer Polizeikontrolle gestoppt. War ja klar - wir sind gut als Auslaender "getarnt"....Der Beamte will dann prompt unsere 2 Warndreiecke und den Feuerloescher sehen. Als wir beides vorweisen koennen, ueberlegt er kurz und meinte dann: "Na, dann habt ihr die gelbe Sperrlinie ueberfahren!.."Pah!! So eine Luege und Abzocke!! Er konnte ueberhaupt nicht einsehen, ob wir die Sperrlinie ueberfahren haben und haben wir ausserdem nicht! Leider hat Gunnar in einem Moment der "Umnachtung" seinen Original-Fuehrerschein aus der Hand gegeben, so dass wir gezwungen waren, der Forderung nach Geld nachzugeben. Der "eifrige" Polizist fuellt den gelben Zettel aus, laesst sich von 800,- Cordobas noch auf 300,- "runterhandeln" und besteht auf Einzahlung bei der Bank - vorher gibts den Lappen nicht zurueck! Wir sind bedient. Hannes u. Julia hatten zum Glueck eine Kopie hingegeben, so dass sie auf keinen Fall zahlen brauchten. Wir also zurueck in die Stadt, wo wir gerade herkamen, Geld eingezahlt u. mit Quitttung zur Polizeistation. Nur war der gute Mann leider noch nicht da und Gunnars Fuehrerschein somit auch nicht. Meinen die doch glatt, wir sollen den Beamten suchen!!!, dann gibts Papier zurueck. Machen wir doch, haben ja Zeit.......natuerlich erfolglos und so muessen wir 4 Stunden warten, bis der Beamte Feierabend hat und zum Uniformwechsel ins Revier kommt, unseren Lappen inklusive......Der Tag war gelaufen! Schaffen es gerade noch vor Einbruch der Dunkelheit zum Beach und haengen dann hier 3 Tage ab, muessen das Ganze erst verdauen.....Nach 3 Tagen baden im Pazifik haben wir Nicaragua auch schon abgehakt, wollen weiter nach Costa Rica. Vamos!