Samstag, 18. Dezember 2010

Cancun, Karibik und Feliz Navidad - Froehliche Weihnachten!

Wir fahren ins schoene und scheinbar etwas reichere Yukatan-Gebiet. Hier sieht alles sauber aus, rechts und links einige Haciendas, die Sonne lacht und es sind auch nicht mexikanische Touristen zu erspaehen. Ankunft in Cancun gegen Mittag.
Wir machen uns sofort auf die Suche nach einer Werkstatt, die uns unsere Scheibe reparieren kann und werden fuendig! 2 Stunden spaeter sieht "P"Opel wieder aus wie neu. Wir sind gluecklich, unser Sicherheitsgefuehl steigt wieder etwas....Finden dann auch noch einen Campingplatz, auf dem wir uns fuer schlappe 200,- Pesos pro Tag eine Cabaña (Huette) mieten. Setzen am folgenden Tag mit der Faehre auf die kleine Insel "Mujeres" ueber. Traumhafte Straende, pudrig weisser Sand und alle Blau-u. Tuerkisfarben der Karibik stimmen uns auf erholsame Weihnachten ein....
Wir schlendern durch die kleinen Strassen der Isla und fahren das Eiland, das nur 6 km lang und ca. 2 km breit ist, mit einem Mofa ab. Was fuer ein Gaudi!!.....geniessen den Tag bei einem guten Kaffee (was hier nicht so haeufig zu haben ist)...und schippern mit der Faehre wieder zurueck nach Cancun.
Da Cancun eine totale Touristen-Metropole ist und gern von Amis bevoelkert wird, nehmen wir an, dass hier auch ein guter Zahnarzt zu finden ist. Gunnar ist naemlich vor 3 Wochen ein Stueck vom Schneidezahn abgebrochen. Wird eben alt!!!, der Haudegen...:) So versuchen wir auch hier unser Glueck und werden angenehm ueberrascht!
"Alfredo" ist ein Super-Zahnarzt und "zaubert" fuer nur etwas mehr als 50,-Euro einen schicken Zahn in Gunnars Kauleiste. Als er dann seine Wuensche auf unserem Auto hinterlassen darf, lacht er sich halb kaputt, denkt, wir wollen ihn veralbern und kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus, als er es sich ansieht. Schnell noch ein Foto und dann ab zum Beach!!!......
Fahren mit dem Auto auch die kilometerlange Hotelmeile ab und staunen, wie man so viele haessliche Betonkloetze direkt an die Traumkueste bauen konnte. Aber jedem das Seine!!.... So erholen wir uns ganze 4 Tage in Cancun und fahren dann gute 100 km suedlicher auf der Suche nach dem perfekten Strand fuers Weihnachtsfest. Kommen nach Xpu-Ha - an DEN Strand schlechthin. Hier treffen wir auch erneut auf Julia u. Hannes aus Oesterreich (in Oaxaca das erste Mal), die ihre Reise in Panama beenden wollen. Dank der netten Hilfe von beiden und unter ausdauernder Nutzung ihres Laptops erreicht unser Weihnachtsgruss samt Bild gerade noch rechtzeitig die Lieben daheim. Zu viert geniessen wir die Karibik in der kleinen Bucht, chillen in unseren "Hammocks" und "feiern" zusammen den Heiligen (u. so manchen anderen) Abend bzw. "Feliz Navidad" mit einem leckeren Essen.
Nach weiteren 4 Tagen in der Haengematte brechen wir in Richtung Belize auf, passieren und besichtigen noch schnell eine weitere grosse Maya-Ruinen-Stadt, und schlagen unser Zelt ein letztes Mal in Mexico auf. In Chetumal werden nun die letzten Vorbereitungen fuer die Grenzueberquerung getroffen, bevor wir uns nach 53 Tagen von diesem (nicht immer einfachem) Land verabschieden. Die Grenze wollen wir am 28.12.2010 passieren, inzwischen sind auch wieder Julia u. Hannes hier eingetroffen und so verbringen wir unseren letzten Abend auf mexikanischem Boden zusammen........Salud! y Adios! in Belize.

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Krokodile im Cañon del Sumidero, kaltes San Cristobal, Affen in Palenque

Auf der weiteren Reise gen Osten und Meer passieren wir eine Schnapsfabrik. Hier wird "Mezcal" hergestellt. Ein teuflisch scharfer Schnaps, der aus der Agave gewonnen wird. Wir probieren und erhalten eine kleine Fuehrung - Salud!...Nur vom Riechen allein traenen mir schon die Augen. Nichts (mehr :)) fuer mich....
Da ist der nachfolgende Besuch in einer kleinen Teppichfabrik schon angenehmer. Beeindruckend, wie sie die Wolle verarbeiten, Farben aus Naturmaterialien gewinnen und die superbunten Exemplare auf dem Webstuhl herstellen. Leider haben wir nur ein kleines Auto mit, so muessen wir auf den Kauf von "Tapetes" verzichten. D. und F. decken sich gleich mit 3 Stueck ein. Weiter gehts zum "versteinerten" Wasserfall. Sieht aus wie der "Yellowstone" von Mexico, nur dass diese Gebilde hier anders als in den USA begehbar sind. Kleine Badepools laden zum Relaxen ein, was sich Gunnar und Dominique nicht 2mal sagen lassen.....und alles mit Blick auf mexikanisches Hochland!
Auf der Weiterfahrt nach San Cristobal de las Casas durchqueren wir das Gebiet Tuxtla. Hier ist ein weiterer grosser Canyon die Attraktion. Wir 4 beschliessen, eine gefuehrte Bootstour durch den Canyon zu mieten. Aber wie in Mexico so ueblich, hat alles seine Zeit. Wir muessen warten, bis das Boot 15 Personen zaehlt. "..¿Cuanto tiempo?"..Nach gut 2 Stunden endlich die ersehnten Touristen und so kann die Tour losgehen. Nun ja - ausser vielen sich in der Sonne aalenden Krokodilen haben wir eigentlich nichts Neues gesehen. Dafuer hatten wir sehr sangesfreudige und lustige mexikanische Touristen an Bord. Waere Gunnar nicht schon vergeben, haette er jetzt eine kleine mexikanische Señora an der Hand. Diese ging ihm gerademal bis zur Huefte und war total verliebt in ihn, weil er so gross ist. (So ein Pech aber auch, dass er mit mir verheiratet ist...:) Hatten sehr viel Spass......
Naechste Stadt: San Cristobal de las Casas (2000 m hoch). Kommen hier im Dunkeln an und verlieren D. und F., weil diese mit ihrem Camper nicht alle engen Strassen im Zentrum fahren koennen. Nehmen uns ein Hotel und wollen morgen Franzosen und Campingplatz suchen. Ist ausserdem total kalt hier, Temperaturen gehen auf Null zu und so sind wir froh, in einem warmen Bett zu schlafen.
Suchen am naechsten Tag die Kathedrale auf in der Hoffnung, D. u. F. dort zu treffen und siehe da, haben Glueck. Welch Wiedersehensfreude!!! Erkunden gemeinsam die Stadt und finden auch glatt eine kleine franzoesische "Baeckerei", in der wir uns echte "Quiche" schmecken lassen. Eine weitere angesagte kalte Nacht -also beschliessen wir, im Hotel zu bleiben.
Am naechsten Morgen dann der grosse Schreck!!! Bei unserem vor dem Hotel geparkten Auto wurde die Scheibe hinter dem Fahrer eingeschlagen und diverse Sachen, u.a. Camping-ausruestung geklaut. Wanderrucksaecke, Zelt, Wanderschuhe, warme Jacken, Saege, Fernglas.......alles weg. Haben das Auto auch gruendlich nach Geld abgesucht. Zum Glueck hatten wir unsere guten Schlafsaecke im Hotel. (Die ganze Nacht kam mir gleich "spanisch", eh meine natuerlich "mexikanisch" vor, weil permanent Feuerwerk, und zwar richtig laute Knaller direkt vor unserem Hotel abgeschossen wurden!)....Gunnar macht sich sogleich auf die Suche nach einer Chevrolet-Werkstatt, um eine neue Scheibe einsetzen zu lassen. Ich mach mich auf den Weg zu D. und F., bin total WUETEND und brauche von den beiden erstmal starken Kaffee und Trost. Jetzt darf mir kein Mexikaner ueber den Weg laufen, der haette sonst nichts zu lachen - kleine BANDITOS!!!!
In einer so grossen Stadt mit 300.000 Einwohnern war keine neue Scheibe aufzutreiben. Also fahren wir zurueck, 100 km, nach Tuxtla. Auch hier ohne Erfolg. aber wenigstens eine Plastescheibe verhindert jetzt Schlimmeres. Melde den Einbruch und Diebstahl noch der hiesigen Polizei, aber eigentlich nur pro forma und als Nachweis fuer unsere Versicherung zu Hause. Puuh, solche anstrengenden Tage koennen ganz schoen schlauchen. Brauchen den naechsten Tag dann auch zum Erholen....
Haben genug von dieser Stadt (und allmaehlich auch von dem lauten Mexico) und fahren mit D. und F. weiter nach Palenque (Chiapas-Gebiet) - ebenfalls Weltkulturerbe und eine bedeutende Maya Stadt. Kurzer Stopp noch bei den Agua Azul Wasserfaellen, die von grossartiger Schoenheit sind. Tuerkisblaues Wasser und das Tiefgruen des Urwaldes stimmen uns wieder etwas heiterer. Uns ist ja nichts passiert!!!.....
Campen dann in Palenque auf einem der schoensten Plaetze, die wir bisher in Mexico zum Uebernachten hatten (haben uns erstmal ein Billigzelt gekauft, was anderes war nicht aufzutreiben). Ringsherum werden wir fruehs von den Schreien der Bruell-Affen geweckt und ab und zu fliegt mal ein Papagei vorbei. Natuerlich pilgern auch wir zu den riesigen alten Maya-Ruinen, wie viele andere europaeische Touristen auch, und erklimmen die alten Tempel.
Treffen hier Wendy und Steve aus Kanada und haben zu Sechst einen wunderschoenen Abend im Klasse-Restaurant direkt auf dem Campingplatz.
Weiterfahrt naechsten Tag in Richtung Cancun. Hier erhoffen wir uns eine neue Glasscheibe und evtl. etwas Campingzubehoer. ¡Quizas! Wahrscheinlich werden wir hier auch die Weihnachtsfeiertage verbringen, uns von den letzten Strapazen erholen und das Karibische Meer geniessen, bevor wir uns auf den Weg ins Land Belize machen.....In diesem Sinne, ¡Adios!....

Dienstag, 7. Dezember 2010

Traumstraende, tropische Hitze, Palmen und alte Azteken-Staedte

Komme gar nicht mehr hinterher mit dem Schreiben - so viele Eindruecke und so wenig Zeit :)......
Acapulco - Gunnar hat mit Jochen fleissig den Catamaran zusammengebaut - das heisst, benoetigten viele Stunden (und 2 Tage) dazu, aber nur, weil sie wohl mehr gequatscht haben als alles andere.... Gut so, ich konnte mir inzwischen die Zeit in Acapulco vertreiben. Puuh.....Auto fahren ist hier wie Autoscooter. Es wird gehupt bis zum Umfallen und das groessere Auto hat immer Vorfahrt. Fuehrerschein scheint hier nicht noetig zu sein. Auch fuer die scheinbar unsterblichen vielen blau-weissen Kaefer-Taxis nicht.
Aus Angst um unser Auto nehme ich lieber den Bus. Was fuer ein Erlebnis!!!! - Ein Wunder, dass die Busse ueberhaupt noch fahren und es komischerweise kaum Unfaelle gibt. Kostet dafuer so gut wie nichts (5 Pesos). Man muss aber die Musik des Fahrers, die very laut durch den Bus schallt, ertragen und moegen (oder auch nicht). Ist jedenfalls eine lustige Angelegenheit......Die 2 Maenner waren dann zusammen segeln auf der Lagune. Auf der gleichen waren Gunnar und ich einen Tag zuvor paddeln. Habe mir sogleich eine fette Sehnenscheidenentzuendung geholt, weil das Paddel andersherum gedreht war als ich es sonst nutze....Tut jetzt fuer Monate hoellisch weh. Aber ich will mal nicht klagen!....Liehen uns das Boot bei Helmut aus - einem "Deutschen", der seit ueber 40 Jahren hier lebt und sich aus einer ehemals kleinen Cabaña ein super schoenes Haus mit angrenzendem "Kleinpark" geschaffen hat. Bonito!....Ueberhaupt ist die Gegend hier im Sueden traumhaft. Alles gruen, regelrechte "Palmenwaelder" und nicht zu vergessen die Tierwelt. Wir konnten inzwischen Wale, Delfine und Flamingos beobachten. Wenn es nur nicht so bruetend heiss waere (hohe Luftfeuchtigkeit tut ihr Uebriges, dass wir stets aussehen wie durchs Wasser gezogen)....Die 3 Abende in Acapulco verbringen wir in geselliger Runde mit Jochen und Piri (gebuertige Ungarin, aber aufgewachsen in Canada). Vieles gibt es zu erzaehlen und beide koennen aus den 40 Jahren, die sie Mexiko besuchen, berichten und uns so die Mexikaner und ihr "System" wieder ein Stueckchen naeher bringen. Der Abschied am 4. Tag fiel dann ganz schoen schwer - aber da sie auch ein Anwesen bei Beelitz besitzen und ab und zu dort verweilen, ist ein Wiedersehen nicht ausgeschlossen.

Lernen dann hier auch Dominique und Francoise kennen - ein franzoesisches Paar, dass mit ihrem Camper bis Costa Rica traveln will. Und da auch die Zwei total nette Leute und Dominique ein sehr Lustiger dazu ist, beschliessen wir die Weiterfahrt nach "Puerto Escondido
"gemeinsam zu starten. Erreichen dann am 2. Tag den Beach von P.E. und campen direkt am Strand!! Wow!!!! - inklusive dem schoensten Sonnenuntergang. Hier ist auch Baden wieder ein Vergnuegen, die Wellen sind zwar extrem hoch, aber nicht ganz so strong. Und wieder triefen wir vor uns hin - Unternehmungen ausgeschlossen, also tummeln wir uns im Sand und den Wellen.....waehrend zu Hause am 1. Advent der erste Schnee liegt. Unsere franzoesischen Freunde halten die Hitze (und die Sandfloehe) nur 1 Tag aus, fahren schon mal voraus zu unserem naechsten Ziel (Oaxaca), verabreden uns dort. Wir kuemmern uns inzwischen noch "schnell" um unser Auto - "p"Opel stottert, braucht also neue Zuendkerzen. Treiben mit Hilfe einer (von unzaehligen) mexikanischen Werkstaetten auch 4 Neue auf. Das Wechseln uebernimmt dann der Mecanico, aber nicht, ohne uns vorher mitzuteilen, dass diese nur ca. 3.000 km und gute 20 Tage! halten. Wir sehen uns beide unglaeubig an - alles richtig verstanden?? Si, Si...., bestaetigt er nochmal. Wir sollen uns in der naechst groesseren Stadt dann doch die Besseren besorgen......Aber wenigstens "stottert" er nur noch bergauf ein wenig.....

Die Fahrt nach Oaxaca wird dann zur Tortur....Die Strecke ist nicht lang, knapp 300 km immer nur serpentin bergauf - jedoch brauchen wir gut 7,5 Stunden. Por que???.. Nun, Loch an Loch, und Topes an Topes (grosse Schwellen, hier sog. Geschwindigkeitsdrossler) - von "Strasse" wie wir sie kennen, keine Spur. Wir sind bei Ankunft auf dem Campingplatz voellig fertig, wollen nur noch schlafen. Zum Glueck treffen wir wie verabredet Dominique et Francoise, denen es am Vortag nicht anders erging - ein kleiner Trost.....
Die Stadt selbst ist wunderschoen. Alte, koloniale Bauweise und die zumeist engen Strassen mit guten Cafes und Restaurants, die grosszuegig weihnachtlich geschmueckt sind. Hier in den Bergen ist auch ueberall gutes Kunsthandwerk zu bestaunen, dass auf den vielen Maerkten angeboten wird. So ersteigern auch wir eine handgefertigte Haengematte - fuer unsere "Ferien" am Meer,haha.........:) Aber nicht nur das. Beim Schlendern wird uns ebenso eine Delikatesse der Region schmackhaft gemacht: gefrorene Grashuepfer und lebende Wuermer!! - "..Muchas gracias..", hoere ich mich immer wieder sagen und bin froh, wenn Francoise, wie so oft seitdem wir zusammen reisen, fuer uns 4 in ihrem Camper anstaendige franzoesiche Kueche anbietet. Buen aproveche!.......
Ausserdem altes Azteken-Gebiet. So versaeumen wir es nicht, uns "Monte Alban" anzusehen. Eine der bedeutendsten archaeologischen Plaetze Mexicos und UNESCO Welterbe. War vor gut 2000 Jahren Stadt der Zapoteken und Mixtec Bevoelkerung und hat 1000 Jahre existiert. Eindrucksvolle Ueberreste aus Stein diverser Tempel, gelegen auf einer Bergplattform. Hier und da sind noch Malereien oder in Stein gehauene Figuren zu erkennen. Hatten schon was drauf, die alten Azteken.......
Und tatsaechlich bekommen wir hier in der City auch die "guten" Zuendkerzen (von Bosch) fuer "p"Opel. So koennen wir "hustenfrei" am naechsten Tag starten in Richtung San Cristobal.
¡Husta luego!.......