Wir haben´s geschafft! - Unser Auto wurde prima instandgesetzt und "schnurrt" wieder seine Kilometer ab (und die Berge runter). Auf dem Tacho stehen nun 314.000 km. Die Jungs von der Werkstatt haben sogar unsere Klimaanlage wieder zum Laufen gebracht. Was fuer rosige Aussichten, da wir ja immer dem Sommer hinterherfahren....Zum Dank -auch fuer die lehrreichen Stunden in der Werkstatt fuer Gunnar, der die ganze Zeit beim "Schrauben" dabei war- gab´s fuer jeden noch ein gutes deutsches Bier von uns spendiert. Dann hiess es aber Abschied nehmen von Tuscon und Mexico ansteuern. Haben auf die Tipps von Jon (dem alten Buddhisten) gehoert und noch gut 500 Kilometer in Richtung Osten zurueckgelegt, um aus Sicherheitsgruenden in El Paso (Texas) die Grenze zu ueberqueren.
Nach einer erholsamen Nacht im Hotel gings dann gegen Mittag zur Grenze. All unsere Befuerchtungen haben sich hier nicht bestaetigt. Voellig problemlos und ohne grosse Kontrolle durften wir einreisen. Nicht einmal unser Auto(inhalt) hat hier irgendjemanden interessiert. Nur das Permit im "Banjercito" (Zollbehoerde) ca. 30 km hinter der Grenze hat ca. 2 Stunden in Anspruch genommen, weil sie unsere Fahrzeugpapiere nicht deuten konnten und das Auto nicht kannten. So musste sich die Beamtin dort dann persoenlich zu unserem Auto aufmachen und die Fahrgestellnummer direkt am Auto ablesen. Hat sich dann davon ueberzeugt, dass wir auch wirklich die Eigentuemer des Fahrzeugs sind. All die Signierungen riefen dann auch bei ihr ein Laecheln hervor. Und schwups - war das Permit ausgestellt.
Um so beeindruckender und leicht angsteintreibend waren dafuer dann die ueberall postierten, bis unter die Zaehne bewaffneten Posten und Soldaten, die uns die ersten 300 km landeinwaerts immer wieder begegneten. Auch hier und da mussten wir durch eine Militaerkontrolle. Und wieder einmal hat uns unser inzwischen voll beschriebenes Vehicle ein wenig bei der Kommu-nikation und Ueberwindung von Barrieren geholfen. Die grosse Praesaenz von bewaffnetem "Personal" (den Finger stets am Abzug) erweckt aber manchmal schon den Eindruck, in einem von Militaer besetztem Land zu reisen. Wir haben uns aber sagen lassen, dass das im Sueden des Landes besser wird. Da soll es nicht mehr ganz so heiss hergehen....Haben ja bis jetzt auch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Nur Nachrichten darf man sich nicht ansehen und nachts die Schuesse in der Stadt einfach ignorieren - sind ja im Hotel sicher....Viva Mexico! - andere Sprache, andere Kultur, anderes Geld (viele schoene bunte Scheine), anderes Essen,...oh je - Gewoehnung wird wohl eine Weile dauern......
Unser erstes Ziel hiess dann Chihuahua - eine recht grosse Stadt, in der wir uns ersteinmal einen 2-taegigen Aufenthalt im "ibis"-Hotel goennten, um unseren Tripp in den "Copper-Canyon" vorzubereiten (und ein wenig Komfort fuer wenig Geld zu geniessen)....Weiterfahrt dann nach Creel -Ausgangspunkt fuer uns und Eingangstor zum Canyon und 2.400 m hoch gelegen. Schlugen das 1. Mal unser Zelt in Mexico auf (auf einem KOA!) und hatten hier prompt am naechsten Morgen ueberall Reif. Unsere Sandalen waren steif gefroren, auch unser Auto voellig zu. War unsere bisher kaelteste Nacht: -5 Grad!! Liessen unser Auto dann fuer 2 Tage hier stehen und fuhren mit dem Zug, dem "Chepe", den Canyon eine Strecke von ca. 300 km entlang. Eine der wenigen Bahnverbindungen, die Mexico noch hat, die den Osten mit dem Meer verbindet. Der "Barranca del Cobre" ist 1,5 mal so gross wie der Grand Canyon in den Staaten (Dabei behaupten die Amis doch immer, sie haetten das 'Schoenste' und 'Groesste'...?!) - Nun ja.....stimmt wohl nicht ganz. Mit dem "Chepe" fuhren wir ueber 37 Bruecken und durch 86 Tunnel. Gezogen (und das im wahrsten Sinne des Wortes, wenn es bergauf ging) wurden die Waggons von 4 Lokomotiven! Hatte bergauf ganz schoen zu tun, die "alte Dame". Brauchten dann fuer diesen Teilabschnitt auch gute 7,5 Stunden, so dass wir in El Fuerte, einem kleinen, schoenen Kolonialstaedtchen, ein Quartier nehmen mussten. Am uebernaechsten Tag dann Rueckfahrt. Wieder wunderschoene verschlungene Durchfahrten den Cobre Canyon entlang, sagenhaft schoen bewachsene Berghaenge, u.a. mit Baeumen, die z. B. Bananen, Papayas und Orangen trugen und traumhafte Wasserfaelle. Das Ganze vom Zug aus gesehen - ein echtes Erlebnis!
Wieder in Creel angekommen (unser Auto war noch da - Freude!), eine weitere bitterkalte Nacht hinter uns gebracht und dann nix wie ab in Richtung Sueden. Preschten dann auch 900 km an 2 Tagen durch, gab nicht sonderlich viel zu sehen (ueberall bekanntes Wuestengebiet). Naechstes Ziel hiess (auf Empfehlung) die Stadt "San Luis Potosi". Eine sehr sehenswerte Stadt mit einem eindrucksvollen historischem Zentrum sowie unglaublich vielen imposanten Kirchen und Kathedralen, die zumeist an wunderschoen angelegte kleine Parks grenzen. Abends geht hier die Post ab. In vielen kleineren Strassen spielen die "Strassenbands" auf, eine bunter gekleidet als die andere - und das Ganze geniessbar (mit einem Tequila in der Hand) bei angenehmen 25 Grad. So laesst sich's aushalten.....Haben hier 2 Tage die Stadt erkundet, unsere Spanischkenntnisse etwas erweitert und das mexikanische Leben ein wenig "studiert" (Leute beobachtet -macht sehr viel Spass) und genossen. Werden morgen wieder in die Natur aufbrechen......¡Hasta luego!
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